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Zara-Mutter Inditex legt solide Jahresresultate vor – Umsatzeinbruch im März

Von Jan Schroder

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Der spanische Bekleidungskonzern Industria de Diseño Textil SA (Inditex) hat das Geschäftsjahr 2019/20 mit soliden Zuwächsen beim Umsatz und Ergebnis abgeschlossen. Zuletzt bekam das Unternehmen, zu dem die die Marken Zara, Pull & Bear, Massimo Dutti, Bershka, Stradivarius, Oysho und Üterque gehören, allerdings die Folgen der Coronavirus-Pandemie zu spüren: In den ersten Märzwochen sei der Umsatz um fast ein Viertel eingebrochen, weil aufgrund von Sicherheitsmaßnahmen viele Filialen geschlossen werden mussten, teilte Inditex am Mittwoch mit.

Das Management verzichtete daher vorerst auf einen Dividendenvorschlag. Die vorhandenen Überschüsse sollen angesichts der „unsicheren Lage“ erst einmal als Reserven dienen. Über etwaige Ausschüttungen an die Aktionäre will das Unternehmen im Vorfeld der im Juli stattfindenden Jahreshauptversammlung entscheiden.

Der Nettogewinn steigt im Jahr 2019/20 um knapp sechs Prozent

Im zurückliegenden Geschäftsjahr, das am 31. Januar endete, belief sich der Konzernumsatz von Inditex auf 28,3 Milliarden Euro. Gegenüber dem Vorjahr bedeutete das eine Steigerung um acht Prozent. Auf vergleichbarer Fläche wuchsen die Einzelhandelserlöse dank der gestiegenen Nachfrage in der zweiten Jahreshälfte (+7,5 Prozent) um 6,5 Prozent. Besonders dynamisch entwickelte sich das Onlinegeschäft, dessen Erlöse im vergangenen Jahr um 23 Prozent auf 3,9 Milliarden zulegten. Ihr Anteil am Gesamtumsatz stieg damit auf 14 Prozent.

Die Bruttomarge lag leicht unter dem Vorjahresniveau, weil der Konzern angesichts der Covid-19-Krise bereits Rückstellungen für Wertberichtigungen auf Lagerbestände der Frühjahr-Sommer-Kollektionen anlegte. Diese Vorsichtsmaßnahme belastete die Gewinnentwicklung. Dank erfolgreicher Kostensenkungen stieg das ausgewiesene Betriebsergebnis (EBIT) um 9,5 Prozent auf 4,8 Milliarden Euro. Bereinigt um den negativen Einmaleffekt der Rückstellungen legte es nach Angaben des Unternehmens um 16,1 Prozent zu. Der auf die Anteilseigner entfallende Nettogewinn wuchs um 5,7 Prozent auf 3,6 Milliarden Euro.

3.785 Filialen geschlossen: Im März sinkt der Umsatz um rund 24 Prozent

In den ersten Wochen des laufenden Geschäftsjahres litt die Umsatzentwicklung unter den Folgen des Coronavirus-Ausbruchs. Im Zeitraum vom 1. Februar bis zum 16. März lagen die Erlöse währungsbereinigt um 4,9 Prozent unter dem entsprechenden Vorjahresniveau. Die sich verschärfende Lage in Europa spiegelte sich in den Zahlen: Zwischen dem 1. und 16. März sackten die Erlöse währungsbereinigt sogar um 24,1 Prozent ab. Aktuell sind 3.785 Filialen des Konzerns in 39 Ländern zeitweilig geschlossen. In China sind aber nach Angaben des Unternehmens inzwischen alle Stores mit Ausnahme von elf Standorten wieder geöffnet. Das weltweite Onlinegeschäft entwickele sich derzeit „normal“, erklärte der Konzern. Auch die Lieferkette sei aufgrund des „flexiblen Geschäftsmodells“ intakt.

Inditex räumte ein, dass die finanziellen Auswirkungen der Covid-19-Epidemie auf die Resultate im aktuellen Geschäftsjahr derzeit noch nicht zu beziffern seien. Daher verzichtete das Management auf konkrete Prognosen. Grundsätzlich geht das Unternehmen aber von einem währungsbereinigten Umsatzplus von vier bis sechs Prozent aus.

Fotos: Inditex

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