Armani und Yoox Net-a-Porter planen „revolutionäres“ Omnichannel-Konzept
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Das italienische Modehaus Armani und der E-Commerce-Spezialist Yoox Net-a-Porter wollen im Rahmen einer neuen, vorerst auf fünf Jahre angelegten Partnerschaft ein „revolutionäres, digitales und integriertes Einkaufserlebnis“ schaffen. In den kommenden beiden Jahren werde ein Modell entwickelt und umgesetzt, das eine „nahtlose Verbindung zwischen den Kunden von Armani und den Produkten im Online- und Offline-Geschäft“ ermögliche, erklärten beide Unternehmen am Mittwoch in einem gemeinsamen Statement. Das Konzept soll auf dem bereits bestehenden „New Era“-Modell von Yoox Net-a-Porter beruhen und das globale Logistiknetzwerk des Online-Versenders nutzen.
Das Projekt setzt auf die vollständige Integration von digitalem und stationärem Einzelhandel
Mit dem Projekt wollen die Partner auf die jüngsten Wandlungen im Modehandel reagieren, die durch die Auswirkungen der Covid-19-Pandemie weiter beschleunigt wurden. Gefragt sei nun eine technologiebasierte „innovativere Herangehensweise“, erklärten die beiden Unternehmen. „Technologie kann eine direkte und persönliche Beziehung zum Kunden ermöglichen, ein Verständnis für dessen Erwartungen aufbauen und die größte Auswahlmöglichkeit bieten, indem die physische Boutiquen und Online-Stores zusammengeführt werden“, heißt es in der Mitteilung.
Geplant ist demnach, durch die enge Verknüpfung des stationären und digitalen Retails von Armani ein „flexibleres Einkaufserlebnis“ zu schaffen. Zukünftig sollen die Kunden im Rahmen des Projekts online und in den Boutiquen Zugriff auf das gesamte aktuelle Sortiment des Modehauses erhalten. Die Bestellungen würden dann über das Vertriebsnetz von Yoox Net-a-Porter sowie über die Logistikzentren und Stores von Armani abgewickelt, erläuterten die Unternehmen. Erste Neuerungen im Rahmen des Projekts sollen die Kunden bereits im kommenden Jahr nutzen können, die „vollständige Integration“ wird für 2021 angestrebt.
Giorgio Armani will mit dem neuen Retail-Konzept die Reform der Modebranche vorantreiben
Für Giorgio Armani, den Gründer und CEO des Armani-Konzerns, hat das Projekt richtungsweisende Bedeutung: „In den letzten Monaten habe ich das Geschäftsmodell der Armani Group auf der Grundlage eines Konzepts neu gestaltet, das mir sehr am Herzen liegt: weniger tun, aber besser. Das ist meine Einladung, verantwortungsbewusster zu konsumieren und sich auf Authentizität und Veränderung zu konzentrieren“, erklärte er in einer Mitteilung.
„Mit Yoox Net-a-Porter habe ich einen Partner gefunden, der es mir ermöglicht, dieses Prinzip in ein neues Multichannel-Shoppingprojekt zu übertragen, bei dem die Beziehung zum Kunden immer persönlicher und direkter wird“, erläuterte Armani. „Gleichzeitig werden der E-Commerce und die Boutiquen in ein dynamisches Gleichgewicht versetzt, was sich auch positiv auf die Umwelt auswirkt.“ Der 86-jährige Stardesigner hatte nach dem Ausbruch der Covid-19-Pandemie radikale Reformen in der Modebranche angemahnt. Unter anderem forderte er eine Entschleunigung durch die Abkehr vom traditionellen Saisonrhythmus sowie mehr Bescheidenheit und größere Nachhaltigkeit.
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Foto: SGP