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Covid-19: Deutsche Handelsverbände für Textilien, Schuhe und Lederwaren fordern schnelle Hilfe

Von Simone Preuss

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Die deutschen Handelsverbände Textil (BTE), Schuhe (BDSE) und Lederwaren (BLE) fordern schnelle und unbürokratische Hilfen, damit das Coronavirus (Covid-19) keine Insolvenzwelle im Textil-, Schuh- und Lederwarenhandel auslöst. Nach einer aktuellen Umfrage der drei Verbände sind die Auswirkungen bundesweit zwar noch moderat, in besonders betroffenen Gebieten aber bereits existenzbedrohend.

„Im Kreis Heinsberg sind Umsatzeinbrüche von 50 bis 70 Prozent derzeit an der Tagesordnung“, berichtet Rolf Pangels, Hauptgeschäftsführer des BTE Handelsverband Textil, in einer Pressemitteilung vom Montagnachmittag.

Die genannten Branchen sind teils stark betroffen, da der Handel mit Textilien, Schuhen und Lederwaren aufgrund seines Saisoncharakters und seiner Trendabhängigkeit besonders stark von einer umfangreichen Kaufzurückhaltung betroffen ist. Zudem sind diese Waren nicht lebensnotwendig - wie etwa Nahrungsmittel - und Käufe werden deshalb aufgeschoben, was die Saisonplanung durcheinanderbringt.

„Hosen oder Schuhe aus der Frühjahrskollektion kann der Modehandel aber im Herbst kaum noch verkaufen. Schon ab Mai/Juni wird das schwieriger, da die Kunden dann vor allem zu Artikeln aus den Sommerkollektionen greifen“, erklärt Pangels.

Zudem sind die Warenlager in den meisten Textil-, Schuh- und Lederwarengeschäften derzeit voll, so die Verbände, und die Händler müssen die Rechnungen für ihre Waren jetzt bezahlen. Bleibt die Kundennachfrage aber aus, kommt es schnell zu Liquiditätsengpässen.

Deshalb dringen der BTE, BDSE und BLE auf rasche und unbürokratische Hilfen, damit „die Folgen eines bundesweit drohenden Nachfrageeinbruchs nicht zu einer Schließungswelle speziell im stationären Modehandel führt“.

Konkret heißt dies schnelle Übergangskredite von Kreditinstituten für den Handel sowie der Bezug von Kurzarbeitergeld, kurzfristig und unbürokratisch. Hier ist die Politik gefordert und Pangels appelliert auch an die Gewerkschaft Verdi, bereits genehmigte Sonntagsöffnungen nicht kurzfristig zu torpedieren. „Der stationäre Handel braucht jetzt jede sich bietende Gelegenheit zum Verkauf seiner Produkte, damit er auch künftig noch am Standort bestehen und Arbeitsplätze sichern kann“, fordert er.

 

 

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