Droht Görtz eine Schließungswelle in Hamburg?
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Die Insolvenz hat Görtz seit über einem Jahr hinter sich, doch die Schlagzeilen um den Hamburger Schuhfilialisten reißen nicht ab.
Nach der Einführung eines neuen Ladenkonzepts und einer Bekleidungslinie im Mai, die die Weichen für die Zukunft unter Investor Bolko Kissling stellen sollten, drohen nun Räumungsklagen. Diese könnten zur Schließung von sechs Hamburger Filialen führen.
Laut der Tageszeitung 'Hamburger Abendblatt' handelt es sich dabei um zentrale Standorte des Fachhändlers, darunter die Filialen in der Spitalerstraße und der Europa Passage sowie die Geschäfte in den Elbe- und Alster-Einkaufszentren, dem Altonaer Mercado und im City Center Bergedorf. Grund für die drohenden Räumungen seien ausstehende Mietzahlungen. Infolgedessen haben seit August sechs Vermieter:innen Räumungsklagen gegen die Görtz Retail GmbH, eine Tochterfirma der Ludwig Görtz GmbH, beim Landgericht Hamburg eingereicht, wie die Pressestelle am Mittwoch bestätigte.
Kissling bestätigte die Anschuldigungen auf Anfrage von FashionUnited nicht, räumt jedoch ein, dass Görtz „mit fast allen Vermieter:innen die Zukunft, inklusive Mieten“, verhandle. Seinen Angaben zufolge führte dies bislang zur Schließung des Outlets in Wiesbaden, jedoch auch zur Eröffnung von acht neuen Filialen im Bundesgebiet. Eine Expansion der neuen Konzepte, Görtz Lifestyle und Görtz Lounge, sei ebenfalls weiterhin geplant.
Besonders schmerzhaft für Görtz könnte daher auch eine mögliche Räumung des Flaggschiffs in der Spitalerstraße sein, da dort im Mai das Lifestyle-Konzept Premiere feierte. Das neue Retail-Konzept umfasst erstmals nicht nur Schuhe, sondern auch Bekleidung, die bis zu 40 Prozent des Sortiments ausmacht. Auch das Schuhangebot wurde überarbeitet und stärker auf Kern- und Eigenmarken fokussiert. Von den einst rund 230 Schuhmarken, die vor der Insolvenz zum Sortiment von Görtz gehörten, sind aktuell nur noch etwa die Hälfte übrig.
Anm. d. Red.: Dieser Artikel wurde am 18. Dezember um 11.36 Uhr aktualisiert.