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Handelsverband: Verschärfter Lockdown gefährdet bis zu 250.000 Arbeitsplätze

Von Jan Schroder

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Einzelhandel

Bereits in den vergangenen Wochen war das Weihnachtsgeschäft für viele deutsche Einzelhändler enttäuschend verlaufen. Mit der nun beschlossenen Verschärfung des Lockdowns aufgrund der Covid-19-Pandemie droht es für sie endgültig zum Desaster zu werden. „55 Prozent der Innenstadthändler sehen aktuell ihre Existenz bedroht, im Bekleidungshandel sind es 65 Prozent“, erklärte der Handelsverband Deutschland (HDE) am Sonntag unter Berufung auf eine Branchenumfrage. Insgesamt seien im Einzelhandel „bis zu 250.000 Jobs gefährdet“.

HDE fordert zusätzliche Staatshilfen

Nachdem sich die Bundesregierung und die Länder am Sonntag auf die Schließung aller nicht zur Deckung des täglichen Bedarfs dienenden Läden vom kommenden Mittwoch bis mindestens zum 10. Januar geeinigt hatten, mahnte HDE-Hauptgeschäftsführer Stefan Genth weitere Unterstützungsmaßnahmen an: „Wenn jetzt Geschäftsschließungen als notwendig angesehen werden, darf die Bundesregierung die Branche nicht im Regen stehen lassen“, erklärte er. „Dass viele Händler jetzt mitten im Weihnachtsgeschäft, der umsatzstärksten Zeit des Jahres, zusperren müssen, trifft die Branche und die Innenstädte hart. Das werden viele Unternehmen ohne entsprechende Staatshilfen nicht überstehen.“

Der Verband erklärte, dass die bestehenden Überbrückungshilfen nicht ausreichten, um „die betroffenen Handelsunternehmen zu retten“. Deshalb forderte er „für den Dezember eine Gleichbehandlung mit der Gastronomie und die Aufnahme der Branche in die Dezemberhilfen“ sowie „eine neue Form der Finanzhilfe“ ab Januar. Die Politik müsse „jetzt mit einem starken Hilfsprogramm dafür sorgen, dass es nicht zu einer nicht mehr wieder gut zu machenden Pleitewelle kommt“, so Hauptgeschäftsführer Genth.

In der dritten Adventswoche lagen die Umsatzeinbußen im Innenstadthandel bei fast zwanzig Prozent

Dass die bevorstehenden Ladenschließungen bereits absehbar waren, sorgte in der Woche vor dem dritten Advent nicht für die nötigen Impulse, um die Kauflaune entscheidend anzukurbeln: „Umsätze und Kundenzahl erreichten auch in den letzten Tagen bei weitem nicht das Niveau des Vorjahres“, räumte Genth ein. Der Umfrage des Verbands zufolge mussten die Händler in den den Innenstädten Umsatzeinbußen um fast zwanzig Prozent und einen Rückgang der Kundenfrequenz um fast dreißig Prozent hinnehmen.

Der HDE meldete jedoch auch Lichtblicke in einigen Segmenten: „Der Lebensmittelhandel verzeichnet deutliche Zuwächse und der Online-Handel boomt“, erklärte der Verband. Zudem sei der Handel mit Spielwaren, Büchern, Unterhaltungselektronik und Haushaltswaren in der dritten Adventswoche „ganz gut“ gelaufen.

Foto: FashionUnited

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