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In Bildern: Modehaus gibt Vorgeschmack auf Kaufhaus Görlitz

Von Weixin Zha

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Die Eröffnung des ehrgeizigen Projektes Kaufhaus Görlitz wurde in den vergangenen fünf Jahren immer wieder verschoben. Stattdessen gibt das Modehaus am Postplatz in Görlitz seit dem vergangenen Monat vorerst einen Einblick in das, was das denkmalgeschützte Kaufhaus bei seiner vielbeachteten Wiedereröffnung bieten könnte.

Das Modehaus gehört ebenfalls dem Oberlausitzer Unternehmer Winfried Stöcker, der das Kaufhaus Görlitz bereits 2013 erwarb und seitdem mit Bekleidungsmarken im Gespräch war. Weil das 7000 Quadratmeter große Kaufhaus Görlitz mit seinem Jugenstil-Glaskuppeldach und Messingkronleuchtern noch bis zu zwei Jahre Bauzeit braucht, beschloss er einige Marken bereits im umgewandelten Modehaus anzubieten.

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"Wir können so testen, was in Görlitz gut ankommt und ebenso die Warenwirtschaft und viele Details, auf die es in einem denkmalgeschützen Haus ankommt, in dem die Kunden trotzdem jeglichen Komfort erwarten dürfen", sagte Stefanie Eggers, Projektentwicklerin beim Kaufhaus Görlitz in einer E-Mail an FashionUnited. So sei das 450 Quadratmeter große Modehaus in der Jakobstraße 43 auch "von der Größe her und vom Sortiment einzigartig".

Im Erdgeschoss bietet das Modehaus Taschen und Accessoires, sowie sportliche bis legere Damenbekleidung. In der ersten Etage gibt es vorwiegend klassische und elegante Damenmode, Kindersachen und ein kleines Café. Im zweiten Obergeschoss können sich die Herren mit gehobener Freizeitmode bis zur Businessgarderobe eindecken. Die im Modehaus vertretenen Marken reicehen von Strellson, Hugo Boss und Olymp zu Closed.

Die Eröffnung des Modehauses verlief laut Eggers "erfolgreich". "Besonders beliebt die Herrenanzüge von Baldessarini und die Taschen von Lili Radu und Michael Kors," erzählt sie über den Start.

Leuchtturmprojekt

Spätestens seit dem Film "Grand Hotel Budapest" von Regisseur Wes Anderson ist das "Leuchtturmprojekt" zur Wiederbelebung der Handelsmetropole Görlitz, wie Eigentümer Stöcker das Kaufhaus Görlitz nennt, auch international bekannt. Aber das über 100 Jahre alte denkmalgeschützte Gebäude diente nicht nur als Kulisse für Filme, sondern hat auch eine sehr wechselhafte Geschichte unter verschiedenen Eigentümern hinter sich.

Das Gebäude des Kaufhaus Görlitz wurde 1913 erbaut und fusionierte noch als "Kaufhaus Strauß" 1929 mit dem Karstadt Konzern. Nach der Wende übernahm Karstadt das Warenhaus wieder und sanierte es für 20 Millionen D-Mark. Als es bei dem Karstadt-Mutterkonzern Arcandor kriselte, wurde das Kaufhaus Görlitz 2004 mit 72 weiteren Warenhäusern an den britischen Finanzinvestor Dawnay Day verkauft und musste 2009 schließen. Daraufhin formte sich in Görlitz sogar eine Bürgerinitiave zum Erhalt des Warenhauses bis es 2013 von Unternehmer Winfried Stöcker und seiner Stöcker Kaufhaus GmbH & Co. KG übernommen wurde. Als Geschäftsmann ist er in der Region verwurzelt, aber auch wegen Äußerungen zu Frauen und Einwanderung umstritten.

Stöcker will das Kaufhaus Görlitz "in der vollen Pracht der frühen Jahre" wiederbeleben, heißt es auf der Projektwebseite. Seit dem Verkauf seines Medizintechnikunternehmens Euroimmun ist auch der Spielraum für Ausgaben in sein ambitioniertes Projekt gewachsen. Allein 214 Tonnen Altholz wurden bei den bisherigen Arbeiten aus dem Kaufhausgebäude entsorgt, das später Waren zu "anständigen Preisen" anbieten und gleichzeitig mit "exquisiten" Marken auch Kunden von jenseits der Neiße aus Polen und Tschechien anziehen will. Der Großteil der Verkaufsflächen soll an Görlitzer und Oberlausitzer Kaufleute gehen, sowie an überregionale und internationale Unternehmen. Ein Viertel der Flächen will Stöcker selbst betreiben um Akzente im Warenangebot zu setzen.

Fotos: Kaufhaus Görlitz
Kaufhaus Görlitz
Modehaus am Postplatz
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Winfried Stöcker