Nach der Übernahme: Die Pläne von Victory & Dreams für Bonita
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Die Unterschriften sind noch frisch: Am vergangenen Mittwoch haben die Tom Tailor Group SE und Victory & Dreams International Holding den Kaufvertrag unterzeichnet. Die Marke Bonita wird auf das niederländische Unternehmen übertragen, das neben den Rechten an den Marken Men at Work auch Miller & Monroe und Witteveen besitzt. Lex Hes, Geschäftsführer von Victory & Dreams, ist mit der Bonita-Akquisition "sehr zufrieden". "Aus einer Vielzahl von Gründen denken wir, dass wir es zu einem großen Erfolg machen können", sagte er während eines Gesprächs mit FashionUnited am Hauptsitz von Miller & Monroe im niederländischen Breukelen.
Hes erzählt, dass die Gespräche zwischen der Victory & Dreams International Holding und Tom Tailor seit letztem November geführt wurden. Victory & Dreams fiel dem deutschen Unternehmen durch den Umbau der Marke Witteveen, einem Wettbewerber von Bonita, und insbesondere durch die Veränderungen in den Geschäften von Witteveen auf. "Tom Tailor hat gesehen, wie wir Witteveen auf eine neue Weise auf die Landkarte gebracht haben. In der Praxis geht es Witteveen besser als zuvor, aber die Marke ist noch nicht da, wo sie sein sollte. Andererseits verkauft sich die Marke Witteveen bei Miller & Monroe sehr gut, sogar vergleichbar mit vielen anderen bekannten Marken. Das ist bemerkenswert und wird mit Sicherheit auch mit Bonita in den Miller & Monroe Filialen in Deutschland passieren, weil die Marke dort sehr bekannt ist", sagte Hes.
Niederländische und deutsche Bonita-Filialen werden teilweise zu Witteveen
Wie geht es also weiter mit Bonita? Victory & Dreams will bei Bonita die gleiche Strategie wie bei Witteveen anwenden. Witteveen wurde als Marke in den Filialen von Miller & Monroe eingeführt und bekam eine eigene Produktion. "Das werden wir nun auch bei Bonita einführen. Das bedeutet: Bonita wird nicht nur ein Bonita-Label in den Bonita-Stores sein, sondern wir werden auch einen Shop-in-Shop in den Miller & Monroe Läden eröffnen. Schon in den kommenden zwei Wochen könnten die ersten Flächen von Bonita bei Tom Tailor eingerichtet sein. “Ich mag keine langsamen Dinge", sagte Hes.
Etwa 250 bis 300 Geschäfte von Bonita in Deutschland sollen auf das Ladenkonzept von Witteveen umgestellt werden – damit macht Witteveen auch den ersten Schritt ins Ausland. Zwischen dreißig und vierzig niederländische Bonita-Filialen werden ebenfalls zu Witteveen. Insgesamt betreibt Bonita 754 eigene Läden und 85 Shop-in-Shops, wie Tom Tailor am Mittwoch mitteilte.
Außerdem soll das das automatisierte Logistikzentrum von Bonita in Hamminkeln auch für die anderen Marken der Victory & Dreams International Holding genutzt werden.
Eigene Gesellschaft für Bonita
Vor dem Verkauf hat Tom Tailor sich die deutschen Geschäfte von Victory & Dreams laut Hes genau angeschaut. Denn erst Anfang März wurde für die Vidrea Deutschland GmbH, die deutsche Gesellschaft seines Unternehmens und Betreiber von Miller & Monroe, das Insolvenzverfahren eröffnet. “Die Entscheidung über diesen Verkauf wurde nicht leichtfertig getroffen”, sagte Hes. Vor einem Monat hätten noch acht Stimmen im Aufsichtsrat dafür und zwei dagegen gestimmt. Am Ende seien aber alle dafür gewesen.
Um zu vermeiden, dass Ansprüche, ihm im Moment nicht bekannt sind, aber im Zusammenhang mit der deutschen Insolvenz stehen können, hat sich Hes entschlossen, die Aktivitäten von Bonita in einer separaten Geschäftseinheit bündeln. “Das bedeutet, dass die gesamte Entwicklung von Bonita von allen negativen Entwicklungen von Vidrea getrennt ist”, sagte Hes. “Wir gehen nicht davon aus, dass ein Risiko für den Fortbestand des Unternehmens besteht, das sich direkt auf Bonita auswirken würde.”
Dieser Artikel wurde zuvor auf FashionUnited.nl veröffentlicht. Übersetzung und Bearbeitung: Weixin Zha.
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Bild: Bonita via Tom Tailor Group