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Roboter und erweiterte Realität: Zara eröffnet futuristischen Flagshipstore in London

Von Jan Schroder

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Einzelhandel

Der Bekleidungsfilialist Zara setzt auf Innovationen. In London eröffnete die zum spanischen Textilkonzern Industria de Diseño Textil SA (Inditex) gehörende Kette vor wenigen Tagen einen Flagshipstore, der die Vernetzung stationärer und digitaler Angebote in bislang unbekanntem Ausmaß vorantreibt. Der nach monatelangen Umbauarbeiten wiedereröffnete Shop im Einkaufszentrum Westfield neben dem Olympia-Gelände von 2012 biete „bahnbrechende Technologie, die das Einkaufserlebnis im Herzen verändert“, erklärte der Konzern.

„Die Wiederöffnung des Zara-Flagships in Westfield ist ein wichtiger Moment für Inditex“, betonte Konzernchef Pablo Isla. „Wir sind in einer einzigartigen Position, weil wir über eine globale Verkaufsplattform verfügen, die den stationären und digitalen Handel vollständig integriert.“ Zu diesem Zweck habe Inditex in den vergangenen Jahren „in die fortschrittlichsten Technologien investiert und die Filialen entsprechend optimiert“, so Isla.

Augenfälligster Ausdruck des Innovationskonzepts im neuen Londoner Flagship, das über eine Fläche von 4.500 Quadratmetern verfügt, ist die Einrichtung einer komplett neuen Abteilung neben den konventionellen Bereichen für Damen-, Herren- und Kindermode. Die „weltweit erste“ Einrichtung ihrer Art ist dem Omnichannel-Prinzip gewidmet, dem sich Inditex schon seit längerem verschrieben hat. So gibt es nun in einer separaten Sektion des Londoner Stores eigene Schalter, an denen die Kunden im Internet bestellte Waren abholen können.

Die Londoner Filiale bietet den ersten voll automatisierten Abholbereich für Online-Bestellungen

Neu daran ist der völlig automatisierte Ablauf: Die Käufer scannen dort die QR- oder PIN-Codes ihrer Onlinebestellung, ein Robotersystem sortiert hinter den Kulissen die entsprechenden Pakete und stellt sie zur Abholung bereit – „innerhalb von Sekunden“, wie Zara verspricht. Insgesamt könne das System 2.400 Bestellungen gleichzeitig abarbeiten, erläuterte das Unternehmen. So soll das „Click & Collect“-Prinzip komfortabler gestaltet gestaltet werden. Online-Bestellungen, die vor 14 Uhr getätigt werden, könnten noch am selben Tag in der Filiale abgeholt werden, spätere Aufträge dann am Folgetag, erklärte der Textilhändler.

Der neue Abholbereich ist nicht die einzige Innovation in London-Westfield. Der Flagshipstore bietet auch „interaktive Spiegel“, die mittels RFID-Technik vom Kunden ausgesuchte Kleidungsstücke zu einem virtuellen Komplett-Outfit ergänzen. Der Kauf wird durch Self-Checkout-Kassen erleichtert, die zusätzlich zu den konventionellen Kassensysteme installiert wurden. Dort können die Käufer den Bezahlvorgang komplett selbständig abwickeln. Bezahlen können die Kunden auch bei den Zara-Mitarbeitern in der Filiale: Die Angestellten erhielten I-Pads, deren Software nicht nur eine individuelle Beratung erleichtert, sondern auch Zahlungen akzeptieren.

In Bilbao setzt Zara auf Tradition

Die Londoner Vorzeige-Filiale war für Zara nicht die einzige prestigeträchtige Wiederöffnung in der vergangenen Woche. Auch der Flagship-Store in Bilbao öffnete nach umfassenden Umbauarbeiten wieder seine Türen. Er kann zwar nicht mit technischen Innovationen glänzen, dafür aber mit hohen ökologischen Standards und einer besonders stilvollen Atmosphäre: Die historischen Elemente des Baudenkmals an der Fassade und in den Innenräumen wurden detailgetreu restauriert. Der Store sei damit „ein gutes Beispiel dafür, wie die Marke ihr Fililalportfolio feinjustiert, indem sie gezielt ganz unterschiedliche Gebäude in den wichtigsten Einkaufsmeilen der Welt auswählt“, erklärte Inditex.

Fotos: Inditex
Inditex
Industria de Diseño Textil SA
Omnichannel
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