Sinn eröffnet neues Modehaus trotz Eigenverwaltungsverfahren
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Der Hagener Einzelhändler Sinn wird ein neues Modehaus im rheinischen Brühl eröffnen, trotz des laufenden Eigenverwaltungsverfahrens. Wie das Unternehmen auf Anfrage von FashionUnited bestätigte, zieht Sinn in sein früheres Geschäft zurück, das sich in der ehemaligen Galeria-Filiale befindet. Zuletzt wurde diese vom insolventen Einzelhändler Aachener betrieben. Zuvor hatte das Branchenmedium Textilwirtschaft über den Rückzug berichtet.
Die Eröffnung der rund 3.500 Quadratmeter großen Immobilie in Brühl ist für den 7. November geplant, teilte ein Unternehmenssprecher mit. Im selben Monat soll zudem eine weitere neue Sinn-Filiale in Bad Kreuznach eröffnen, ebenfalls in einem früheren Aachener-Geschäft.
Die Übernahme ehemaliger Aachener-Standorte ist jedoch nicht die einzige Verbindung der beiden Unternehmen. Beide befinden sich derzeit in einem Insolvenzverfahren, wobei nur der Geschäftsbetrieb von Sinn fortgeführt wird. Aachener konnte keine Investor:innen finden und stellte seinen Geschäftsbetrieb am 30. September ein. Sinn hingegen führt seinen Betrieb weiter, obwohl es sich bereits um die zweite Insolvenz innerhalb von vier Jahren handelt.
Schon 2020 rettete sich Sinn unter der Leitung des damaligen Kommunikationschefs Friedrich-Wilhelm Göbel und Torsten Altenscheidt in ein Schutzschirmverfahren. Beide verließen das Unternehmen 2021, und Isabella Göbel, die damalige Eigentümerin und frühere Ehefrau des späteren Aachener-Chefs Göbel, trat in die Geschäftsführung ein.
Am 5. August 2023 stellte das 175 Jahre alte Modehaus Sinn beim zuständigen Amtsgericht einen Antrag auf Eröffnung eines Insolvenzverfahrens in Eigenverwaltung. Von der Restrukturierung sind insgesamt 1.500 Beschäftigte betroffen.