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Slow-Fashion-Label Asket verzichtet auf Produktbilder

Von Simone Preuss

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Einzelhandel|Update
Die Website von Asket derzeit. Bild: Asket

Das Bild oben ist kein Fehler, keine Website-Panne. Es handelt sich um die T-Shirt-Auswahl des Slow-Fashion-Labels Asket. In einem mutigen Schritt hat die Marke beschlossen, auf Produktbilder zu verzichten.

„Ein T-Shirt, das so kompromisslos zeitlos ist, dass man schon weiß, wie es aussieht“, lautet die Botschaft von Asket an der Stelle, an der früher das Bild war.

„Über die Notwendigkeit visueller Darstellung hinausgehen“

„Mit einer permanenten Kollektion, die seit fast zehn Jahren besteht, glauben wir, dass es uns gelungen ist, Kleidungsstücke zu schaffen, die kompromisslos zeitlos sind. Wir glauben sogar, dass sie so zeitlos sind, dass sie über die Notwendigkeit einer visuellen Darstellung hinausgehen“, schreibt die Marke in ihrem Newsletter.

Ein kühner Schritt hinter einer kühnen Aussage, die für die Loyalität des Kund:innenstamms von Asket und den innovativen und kompromisslosen Ansatz der Marke spricht: Wer die Marke kennt, weiß, wie ihre Kollektion aussieht - sie ändert sich nicht.

Wer die Marke nicht kennt, wird neugierig sein, woher dieses große Vertrauen in die Zielgruppe kommt.

Wer wirklich ein Bild sehen will und bis zur Produktseite durchklickt, wird vielleicht enttäuscht sein, denn auch dort wurde auf Bilder verzichtet.

Prodktseite von Askets klassischem T-Shirt. Bild: Asket

Wen dies frustriert, sollte sich wirklich fragen, wie schwer es ist, sich ein schlichtes weißes T-Shirt vorzustellen?

Alle wichtigen Informationen - etwa zur Größe und Passform („taillierte, mittellange Ärmel“, „gerippter, gebundener Halsausschnitt“ und dergleichen) sind immer noch vorhanden und reichen aus, um eine fundierte Kaufentscheidung zu treffen.

Und, was vielleicht am wichtigsten ist, das Entfernen der Bilder macht den Weg frei für die wirklich wichtigen Informationen: die Umweltauswirkungen jedes T-Shirts, die unter „volle Transparenz“ am Ende jeder Produktseite aufgeführt sind. Im Falle eines weißen T-Shirts wären das 12 Euro an kosten und 5,7 Kilogramm CO2e.

Was kostet ein einfaches T-Shirt der Umwelt? Bild: Asket

Diejenigen, die immer noch neugierig sind und mehr erfahren möchten, können einem Link oben auf der Seite folgen, der auf den Hintergrund und frühere Initiativen verweist.

Das Experiment wurde von Asket inzwischen beendet - die Produktbilder sind wieder da, und die Slow-Fashion-Marke ist um einige Erkenntnisse reicher: Während das Fehlen der Bilder - wie erwartet - zu einem Rückgang der Verkäufe in diesem Zeitraum führte, stieg jedoch der Traffic zur Marke um 32 Prozent. Insgesamt kauften 410 Personen 1013 Asket-Kleidungsstücke, ohne sie vorher gesehen zu haben, wovon 44 Prozent Neukunden waren.

Das Experiment beschränkte sich nicht nur auf die Website und Newsletter, sondern über verschiedene Kanäle wie Plakatwände und Poster in Stockholm und London, die soziale Medien und den Asket-Flagshipstore in Stockholm.

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