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Kopenhagener Modemessen: mit neuen Konzepten gegen die Krise

Von Jan Schroder

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Messen

In Kopenhagen ließ sich die Modebranche das allsommerliche Branchentreffen von der Covid-19-Pandemie nicht komplett verderben. Während in vielen anderen Modemetropolen die Messen abgesagt oder in den virtuellen Raum verlegt wurden, wollte man in der dänischen Hauptstadt nicht ganz auf den gewohnten persönlichen Kontakt verzichten.

Daher entwickelten die Beteiligten ein Hybridkonzept, das Veranstaltungen vor Ort mit digitalen Kommunikationsformen verband. So fanden nicht nur Laufstegveranstaltungen, Präsentationen und Talkrunden im Rahmen der Copenhagen Fashion Week statt, auch die beiden Messen CIFF und Revolver öffneten von Sonntag bis Mittwoch ihre Tore für Fachbesucher – wenn auch nicht im üblichen Rahmen. Das verhinderten die geltenden Hygienevorschriften.

Beide Veranstaltungen gingen unterschiedliche Wege. Die CIFF beschränkte sich auf Rumpfausgabe namens „Elevated Order Days“ im Showroom-Bereich des Bella Centers. Ergänzend wurden Diskussionsplattformen zu Zukunftsthemen wie Nachhaltigkeit und Digitalisierung angeboten. Die Macher der Revolver expandierten hingegen – zumindest räumlich, um Abstandsregeln und Höchstbesucherzahlen einhalten zu können. Neben ihren traditionellen Räumlichkeiten in der historischen Øksnehallen nutzte die Messe auch das Veranstaltungszentrum Forum, um Aussteller und Besucher vorschriftsgemäß verteilen zu können. Parallel stellten sich die teilnehmenden Marken auch in virtuellen Showrooms vor, die im Rahmen einer Partnerschaft der Messe mit dem auf Lösungen für das Großhandelsgeschäft spezialisierten IT-Dienstleister Traede realisiert wurden.

Wie die innovativen Konzepte bei den Anbietern und Besuchern ankamen, müssen nun die Reaktionen in den kommenden Tagen zeigen. Das Ziel der Veranstalter war aber ohnehin vor allem, in Zeiten der Krise ein Zeichen zu setzen. „Die Kopenhagener Modewoche hat das Ziel, die skandinavische Bekleidungsindustrie zu fördern, und das ist eine bindende Verantwortung – auch in außerordentlich schwierigen Zeiten“, hatte Cecilie Thorsmark, die Geschäftsführerin der Copenhagen Fashion Week, im Vorfeld betont. Angesichts der wirtschaftlichen Schwierigkeiten sei es nötig, der Branche „Unterstützung, Sichtbarkeit und den gerade jetzt nötigen Schub zu geben“.

Einen positiven Impuls hat die dänische Modeindustrie angesichts der Auswirkungen der Covid-Krise dringend nötig: Schätzungen des nationalen Branchenverbandes Dansk Mode & Textil (Dmogt) zufolge muss sie im laufenden Jahr mit einem Umsatzrückgang um zehn bis 15 Prozent rechnen. Im ersten Halbjahr waren die Erlöse im so wichtigen Exportgeschäft nach Angaben der Organisation um 13 Prozent abgerutscht.

Foto: FashionUnited

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