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Panorama und Neonyt ziehen nach Berlin Tempelhof

Von Weixin Zha

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Messen |AKTUALISIERT

Die Besucher der Berliner Modemessen müssen ab der kommenden Saison nicht mehr tief in den Westen fahren: Die Panorama und Neonyt finden im Januar am Tempelhof statt. Die beiden Messen werden sich einen Eingangsbereich teilen, sind aber unabhängig zum Entschluss gekommen zeitgleich auf das ehemalige Flughafengelände zu ziehen.

Am neuen Standort will Panorama-Geschäftsführer Jörg Wichmann ein neues Konzept unter dem Motto “Rebel with a cause” einführen, wie die Messe am Donnerstag mitteilt. “Stillstand ist Rückschritt, ein ‘Immer weiter so’ funktioniert nicht mehr. Dagegen re-belliert die Panorama Berlin”, heißt es in der Mitteilung. Die Messe will am neuen Standort am Flughafen Tempelhof Marken Raum geben, “die den Mut haben Etabliertes aufzubrechen und denen ein an Werten orientiertes Konsum-verhalten wichtig ist.”

Bild: Jörg Wichmann | Panorama

Eigenständige Veranstaltungen mit gemeinsamen Eingang

Am Dienstag hatte die Panorama mit Jürgen Putzer einen neuen Marketing- und Kommunikationschef angekündigt, der sich im die Neuausrichtung der Modemesse kümmern soll, nachdem es im Januar auf der Veranstaltung merklicher ruhiger geworden ist. Insgesamt befindet sich das Messegeschäft im Umbruch und auch der Messestandort Berlin sucht nach den Jahren des Wachstums derzeit ein Profil.

Ab kommenden Januar wird die grüne Modemesse Neonyt der neue Nachbar der Panorama. “Das großzügige Gelände und der Hangar 4 bieten uns eine Fülle neuer Möglichkeiten, Neonyt konsequent weiterzuentwickeln und zu entwickeln”, sagte Olaf Schmidt, Vice President Textiles & Textile Technologies der Messe Frankfurt, in einer Mitteilung am Donnerstag. Zum ersten Mal werden alle Aussteller auf einer Ebene zusammenkommen, so der Betreiber der Neonyt.

Noch ist unklar, wie die Messen Premium und Seek zu den Umzugsplänen stehen; der Betreiber Premium Group wollte die Vorgänge vorerst nicht kommentieren. Als Panorama-Chef Wichmann den Umzug nach Tempelhof erstmals im Januar ins Gespräch brachte, sprach er von einer gemeinsamen Location für alle Veranstaltungen.

Bild: Tempelhof Projekt GmbH | www.thf-berlin.de

Auch wenn die Premium an ihren Standorten festhalten sollte, wird es für die Besucher der Berliner Messen ab Januar bequemer, verschiedene Veranstaltungen zu besuchen. Tempelhof liegt näher zur Seek und Premium als der vorherige Standort der Panorama am Funkturm. Die Neonyt wird Hangar 4 belegen und die Panorama Hangar 5 und 6. Die beiden Modemessen werden sich vom 14. bis 16. Januar einen Eingang teilen, und eventuell bei Servicebereichen wie Catering oder Anmeldung zusammenarbeiten, sagte ein Sprecher für die Neonyt. Er betonte aber auch, dass die zwei Veranstaltungen weiter separat stattfinden – mit eigenständiger Organisation und Kommunikation.

Gibt es genügend Platz für alle Messen am Tempelhof?

Noch im Juli sagte Wichmann, dass er zum Thema eines gemeinsamen Standortes “in intensiven Gesprächen” mit den anderen Messebetreibern Premium und Neonyt sei. “Die Location Tempelhof ist allerdings derzeit keine Option mit entsprechender Planungssicherheit. Sobald wir Sicherheit haben in Bezug auf eine geeignete Location, kann man ein Konzept darauf stricken”, sagte Wichmann damals.

Im vergangenen Sommer zeigten sich die Betreiber der Neonyt und Premium gegenüber den Plänen Wichmanns noch abwartend. Der Tempelhof habe in seiner bisherigen Form nicht genügend Platz für alle Messen, sagte Thimo Schwenzfeier, Geschäftsführer bei der grünen Messe Neonyt Anfang Juli. “So spannend es auch ist, alles an einem Ort zu bündeln: Der Platz für alle muss gegeben sein. Wenn es dazu kommt - wenn es eine Möglichkeit gibt - alle Messen unter einem Dach zu machen, sind wir auf jeden Fall mit an Bord. Aber wir sind nicht der Treiber.”

Für die deutsche Modebranche ist der Standort Tempelhof auch mit Erinnerungen an bessere Zeiten verbunden. So fand die ehemalige Bread & Butter von 2009 bis zu ihrer Insolvenz 2014 auf dem stillgelegten Fluggelände Tempelhof statt. Daran erinnerte die Chefin der Premium Group Anita Tillmann im Juli: “Der Standort löst bei vielen vor allem Emotionalität und Nostalgie aus. Um Tempelhof zu reaktivieren, sind hohe Investitionen und aber auch ein wirklich neues und unvergleichbares Konzept nötig. Wir arbeiten weiter an einem möglichen Konzept, aber das muss auch sinnvoll sein für die Branche. Alles ist offen.“

Anm. der Redaktion: Der Beitrag wurde am Montag, 16. September, um 13:30 Uhr mit Informationen über die Hallen der Panorama aktualisiert.

Bild: Tempelhof Projekt GmbH | www.thf-berlin.de

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