Baumwollknappheit trifft Bangladeschs Bekleidungssektor
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Die Bekleidungsindustrie in Bangladesch, ein Stützpfeiler der Wirtschaft des Landes, sieht sich mit einer Reihe von Herausforderungen konfrontiert, die ihre globale Wettbewerbsfähigkeit gefährden. Die jüngsten Überschwemmungen haben die Baumwollversorgung stark beeinträchtigt und die Probleme noch verstärkt, die durch frühere politische Unruhen und anhaltende Energieknappheit entstanden sind.
Probleme in der Lieferkette
Die jüngsten verheerenden Überschwemmungen haben die Transportnetze lahmgelegt, so dass die Fabriken keine Baumwolllieferungen aus dem Hafen von Chattogram erhalten können. Diese Unterbrechung folgt auf die politischen Unruhen, die bereits zu erheblichen Produktionsverzögerungen geführt haben, wie die in Dhaka ansässige Publikation The Business Standard berichtet.
Mohammad Hatem, Präsident des Bangladesh Knitwear Manufacturers and Exporters Association, berichtete von einem 50-prozentigen Rückgang der Bekleidungsproduktion und bestätigte dies gegenüber der Publikation: „Die Branche steht unter enormem Druck, die Fristen einzuhalten“, warnt er und weist auf das Risiko einer weiteren Verschlechterung der Lieferkette hin, wenn keine rasche Lösung gefunden wird.
Wirtschaftliche Auswirkungen
Als drittgrößter Bekleidungsexporteur der Welt nach China und der Europäischen Union ist der Bekleidungssektor in Bangladesch von entscheidender Bedeutung für die Wirtschaft des Landes, da er über 80 Prozent der gesamten Exporteinnahmen ausmacht. Im Jahr 2023 exportierte das Land Kleidung im Wert von 38,4 Milliarden US-Dollar (rund 34,8 Milliarden Euro). Branchenexpert:innen sind besorgt über mögliche langfristige Folgen.
Rubana Huq, eine Fabrikbesitzerin und ehemalige Präsidentin der Bangladesh Garment Manufacturers and Exporters Association (BGMEA), erklärte gegenüber dem Standard, dass eine vollständige Erholung mindestens sechs Monate dauern könnte, wobei das Risiko bestehe, dass 10-15 Prozent des Geschäfts an Konkurrenzländer verloren gehen.
Globale Welleneffekte
Die Störung in Bangladesch hat bereits Auswirkungen auf die globalen Baumwollhandelsströme. Vor Ort produzierte Kleidungsstücke beliefern einen Großteil der weltweit führenden Fast-Fashion- und mittelgroßen Marken, aber auch Länder wie Vietnam, Kambodscha, Indonesien, Pakistan und Indien könnten einen Anstieg der Aufträge verzeichnen.
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Dieser Artikel erschien ursprünglich auf FashionUnited.uk. Übersetzt und bearbeitet von Simone Preuss.