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Mob-Wives, Brats, Cowboys und mehr: Die Mikrotrends des Jahres

Von Rachel Douglass

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Mode
Die Mikrotrends des Jahres 2024.  Bild: ©Launchmetrics/spotlight

Das Trendformat hat sich in den letzten Jahren stark verändert und der Branche eine Struktur aufgezwungen, die vorgegebene Saisonen fast vollständig ignoriert, was zu einem Gefühl der Unvorhersehbarkeit führt. Es kann daher schwierig sein, vorherzusagen, welche Trends sich durchsetzen werden. Der Aufstieg der sozialen Medien hat diese Netzwerke jedoch zu einem zentralen Entscheidungsfaktor in der Entwicklung des Kaufverhaltens gemacht.

Mikrotrends – ein Begriff, der sich auf kurzlebige, wenn auch oft äußerst beliebte Trends bezieht – hat es schon immer gegeben. Doch erst die Präsenz sozialer Netzwerke hat die Landschaft und die Geschwindigkeit, mit der sich die Mode entwickelt, verändert. Wenn man jedoch einen Schritt zurücktritt und analysiert, was Bestand hat, stellt man fest, dass Trends, die typischerweise in der aktuellen Kultur verwurzelt sind, oft die Fähigkeit haben, Narrative zu verändern und Diskussionen anzuregen und somit über die TikTok-„Bubble“ hinaus Fuß zu fassen.

Seit ihrem Popularitätsanstieg – etwa 2018 – wird die Videoplattform typischerweise als Ursache dieser flüchtigen Trends genannt, wobei Kreative aktiv auf solche momentanen Bewegungen reagieren und sich mit ihnen auseinandersetzen, um Relevanz und die damit verbundene Interaktion mit ihrem Publikum zu erhalten. Dies ist zum Teil auf den Algorithmus von TikTok zurückzuführen, der aktiv darauf ausgelegt ist, eingängige Ästhetiken in den Vordergrund zu rücken und so zur regelmäßigen Teilnahme anzuregen.

Obwohl viele dieser Trends aufgrund ihres schnellen Tempos und ihres damit verbundenen Beitrags zur Fast Fashion oft kontrovers diskutiert werden, verdeutlichen sie gut, worauf junge Verbraucher:innen im Allgemeinen reagieren. Sie geben Einblicke in ihre aktuelle Stimmung und rücken die größten Trendsetter der Gegenwart ins Rampenlicht. Hier sind einige der Mikrotrends, die das Jahr 2024 geprägt haben.

Januar: Mob-Wife

Obwohl die Mob-Wife-Ästhetik bereits einen bestehenden, synonymen Look hatte, lässt sich ihre Bedeutung im Jahr 2024 auf die TikTok-Kreative Kayla Trivieri zurückführen, die Anfang des Jahres erklärte, dass der „Clean Girl“-Look – ein von Sofia Richie inspirierter Mikrotrend aus dem Jahr 2023, der schlichtes, minimalistisches Styling betont – „out“ und die Mob-Wife-Ästhetik „in“ sei. Die Anerkennung durch den „Godfather“-Regisseur Francis Ford Coppola und die Verbindung mit dem 25. Jahrestag der „Sopranos“ trugen dazu bei, den „Mob-Wife“-Look als einen momentanen, kulturell bedeutsamen Trend zu festigen.

Das neue Jahr wurde somit mit dramatischen Pelzmänteln, auffälligem Schmuck, großen Sonnenbrillen und allgegenwärtigen Animal-Prints eingeläutet. Es dauerte jedoch nicht lange, bis die erwartete Gegenreaktion eintraf. Während einige Social-Media-Nutzer:innen „Kay Corleone“ verkörperten, kritisierten andere den Trend, die Mafia-Mentalität und das organisierte Verbrechen zu verherrlichen, und damit verschwand die Mob-Wife-Ästhetik auch schnell wieder.

Der Trend bei Marken:

  
  
Mob-Wife-Looks von Khaite HW24, Nina Ricci FS24 und Kenzo HW24.  Bild: ©Launchmetrics/spotlight

Der Trend auf der Straße:

  
  
Vom Mob-Wife-Look inspirierter Streetstyle.  Bild: ©Launchmetrics/spotlight
Pelzmäntel, Leoparden und die Sopranos: Der Mob-Wife-Trend

Februar: Bogcore

Der Aufstieg des „Bogcore“ lässt sich auf das in Kopenhagen ansässige Designer-Duo Jonas Sayed Gammal Bruun und Sophia Martinussen von Solitude Studios zurückführen. Der Trend selbst – sowohl eine Erweiterung als auch eine Alternative zu „Cottagecore“ und „Goblincore“ aus dem Jahr 2023 – entstand scheinbar als Ergebnis der Off-Schedule-Show der Designer:innen auf der Copenhagen Fashion Week (CPHFW), bei der sie robuste, abgenutzte und nicht zusammenpassende Kleidungsstücke auf einem schwach beleuchteten Laufsteg präsentierten.

Obwohl Solitude Studios die „Bogcore“-Krone scheinbar für sich beansprucht haben, ist die „sumpfige Ästhetik“ anderen CPHFW-Teilnehmer:innen nicht fremd. Viele von ihnen zeigten bereits einen kantigen, bodenständigen Ansatz in der Mode. Unter ihnen scheint es auch eine zusammenhängende Verbindung zur Natur zu geben, die typischerweise Prints und Silhouetten inspiriert und den sumpfartigen Charakter der HW24-Saison der Fashion Week unterstreicht. Diese Relevanz wurde durch die erdigen Töne der Alben von Hozier und Kacey Musgraves noch verstärkt, die sich beide auf die Verbindung zur Natur stützten, um die Ästhetik ihrer Werbemittel zu prägen.

Der Trend bei Marken:

  
  
Bogcore auf dem Laufsteg: Han Kjøbenhavn, Helmstedt und TG Botanical HW24.   Bild: ©Launchmetrics/spotlight

Der Trend auf der Straße:

  
  
Bogcore Streetstyle.  Bild: ©Launchmetrics/spotlight

März: Beyoncés Americana

Nach der Veröffentlichung ihrer Country-Single „Texas Hold ‘Em“ nahm Beyoncé die Welt mit auf eine Reise durch ihre Americana-Werbekampagne, die zum Drop ihres einflussreichen Albums „Cowboy Carter“ führte. Stichwort: eine Flut von diamantbesetzten Cowboyhüten.

Das Thema des Albums – und damit der Grund, warum der Trend kulturell so gut ankam – knüpfte an die Diskussionen in den USA an, was es bedeutet, „Patriot:in“ zu sein – und letztendlich auch so auszusehen. Schon vor „Cowboy Carter“ wurde diese Vorstellung Anfang des Jahres auf den Kopf gestellt, als Pharrell Williams sich stark von „Western“-Einflüssen für seine Louis Vuitton Herbst/Winter 2024 Menswear-Show inspirieren ließ und damit die vorgefassten Meinungen darüber, was ein „Cowboy“ ist, veränderte. Es markierte eine Abkehr vom letztjährigen Coachella-Trend „Coastal Cowboy“, einer Bohème-Interpretation des Looks, die wegen ihrer exklusiven Ideale kritisiert worden war.

Während der Americana-Modetrend in den letzten Monaten abgeklungen zu sein scheint, ist der Einfluss von Beyoncé und ihrem Album ungebrochen. Ihr Song „Levii’s Jeans“ mit Post Malone – einem weiteren Star, der sich in diesem Jahr dem Country-Genre gewidmet hat – trug dazu bei, die Verkaufszahlen von Levi's zu steigern, was schließlich zu einer[umfassenden Kampagne und Kollaboration zwischen der Denim-Marke und Beyoncé führte und ihre Position im „Zentrum der Kultur“ unterstrich, wie Levi's CFO Harmit Singh es ausdrückte.

Der Trend bei Marken:

  
  
Cowboys auf dem Laufsteg: Chloe HW24, Louis Vuitton HW24 und Stella McCartney HW24.  Bild: ©Launchmetrics/spotlight

Der Trend auf der Straße:

  
  
Cowboy-Trend auf der Straße.  Bild: ©Launchmetrics/spotlight
Der Wilde Westen: Von Beyoncés „Cowboy Carter“ bis zum Americana-Trend

April: Tenniscore

Der überwältigende Einfluss von Werbekampagnen kann nicht hoch genug eingeschätzt werden, was einmal mehr bei der Pressetour des mit Spannung erwarteten Films „Challengers“ bewiesen wurde. Im Zentrum des Tennisrummels stand der Star der Produktion, Zendaya, die die roten – oder in diesem Fall grünen – Teppiche nutzte, um Modeartikel zu präsentieren, die direkt auf den Schlägersport Bezug nahmen. Darüber hinaus fungierte Jonathan Anderson – von JW Anderson und Loewe – als Kostümbildner des Films und sicherte dem Titel seinen Platz als führender Modefilm.

Was folgte, war ein Hype um Tennis-inspirierte Kleidung, von plissierten Miniröcken über elegante Poloshirts bis hin zu schneeweißen Sneakern – Artikel, die angesichts der Olympischen Spiele in Paris und später Wimbledon, die beide im Sommer die Bildschirme der Welt eroberten und einige der größten Tennisstars in die Öffentlichkeit rückten, noch relevanter wirkten.

Der Trend bei Marken:

  
  
Tenniscore auf dem Laufsteg: Lacoste HW24, Mains FS24 und Casablanca HW23. Bild: ©Launchmetrics/spotlight

Der Trend auf der Straße:

  
  
Tenniscore Streetstyle.  Bild: ©Launchmetrics/spotlight
Spiel, Satz und Sieg: Tenniscore erobert die Modebranche

Mai: Euro 2024

Die Fußballbegeisterung im Mai, in Konkurrenz zur Wirkung des Tennissports, erfasste die Welt im Vorfeld des Euro 2024. Obwohl der Mikrotrend „Blokecore“ bereits im letzten Jahr seine Runde gemacht hatte, schien die Ästhetik rechtzeitig zum Fußballwettbewerb wieder aufzutauchen, und mit ihr die Rückkehr von Fußballtrikots und verwandter Sportbekleidung.

Diese Begeisterung hielt auch nach dem Ende von Euro 2024 an. Eine Reihe von fußballinspirierten Kollektionen von Designer:innen auf den Laufstegen der FS25-Saison, gepaart mit der Fortsetzung eines sportorientierten Sommers, sicherten die Langlebigkeit des Trends. Seine Präsenz dürfte durch die Ankündigung einer Wiedervereinigung der britischen Band Oasis, deren Brüder für ihren angeborenen „Bloke“-Auftritt berühmt-berüchtigt sind, noch verlängert werden. Ihre für nächstes Jahr geplante Tour könnte die Verlängerung des Blokecore-Trends als eigenständige Modebewegung signalisieren.

Der Trend bei Marken:

  
  
Fußballtrikots auf dem Laufsteg für FS25: Louis Vuitton, Labrum London und Baum und Pferdgarten Bild: ©Launchmetrics/spotlight

Der Trend auf der Straße:

  
  
Fußballtrikots im Streetstyle.  Bild: ©Launchmetrics/spotlight
Auftakt zur Euro 2024: Modekampagnen im Zeichen des Fußballs Die wichtigsten Mode/Sport-Kollaborationen SS25, die man kennen sollte

Juni: Trad Wives

Eine komplette 180-Grad-Wende zur Mob-Wife-Ästhetik und einer der kontroversesten Trends dieses Jahres war „Trad Wives“. Der Begriff bezieht sich typischerweise auf Frauen, die traditionellen Geschlechterrollen folgen. Heutzutage behaupten diejenigen, die sich selbst als „Trad Wives“ bezeichnen, dem Titel eine neue Bedeutung und Ästhetik verliehen zu haben.

Eine Person an der Spitze dieser „Bewegung“ ist Nara Smith, ein Model, das aus dem Nichts zur Influencerin wurde und deren Posts in den sozialen Medien alles von Neugier bis Empörung auslösten. Doch während Diskussionen über ihren Lebensstil weit verbreitete Debatten hervorriefen, postete Smith – jetzt Stammgast in der ersten Reihe der Fashion Week – weiterhin Videos, in denen sie selbstgemachte Mahlzeiten für ihren Ehemann Lucky Blue Smith und ihre Kinder kocht, während sie Looks trägt, die den Inbegriff von High Fashion verkörpern.

So ist die traditionelle Ehefrau, die einst mit A-Linien-Midiröcken und Schürzen in Verbindung gebracht wurde, heute wohl eine Modeinspiration, die durch die Verschmelzung von Vintage-artigen Stücken, die oft an die Mode der 50er Jahre erinnern, mit Designer:innen-Artikeln der Ultra-High-Fashion modernisiert wurde. Im Kern steht jedoch die Notwendigkeit, ein „bodenständiges“ Gefühl zu vermitteln und das Gefühl der „Bescheidenheit“ zu bewahren, das im Herzen der Trad-Wife-Ästhetik liegt.

Der Trend bei Marken:

  
  
Trad-Wife-Trend auf dem Laufsteg: Jacquemus HW24, Christian Cowan HW24 und Bora Aksu FS25.  Bild: ©Launchmetrics/spotlight

Der Trend auf der Straße:

  
  
Nara Smith (rechts) und vom Trad-Wife-Style inspirierter Streetstyle.  Bild: ©Launchmetrics/spotlight

Juli: Underconsumption Core

Mit über 49,9 Millionen Beiträgen [zum Zeitpunkt der Veröffentlichung], die mit diesem TikTok-Tag verknüpft sind, scheint „Underconsumption Core“ die Vorstellung zu widerlegen, dass die Nutzer:innen der Plattform Fans schnelllebiger Trendzyklen seien, und sie stattdessen als „bewusstere Konsument:innen“ neu zu definieren. Über den Tag fördern TikTok-Kreative die Nutzung nur einer kleinen Auswahl an Produkten über einen langen Zeitraum, als Reaktion sowohl auf das aktuelle Wirtschaftsklima als auch auf ein gestiegenes Bewusstsein für Umweltprobleme. Eine der Vorreiterinnen des Trends, „dainty.nugs“, zeigte beispielsweise Turnschuhe, die sie nach eigenen Angaben zwei Jahre lang täglich getragen habe. Andere präsentierten ihre einzige Tasche oder ihren einzigen Mantel oder alternativ ihre Capsule Wardrobes, die manchmal aus nur 25 Kleidungsstücken bestehen.

Während es scheinbar eine Kehrtwende in der Praxis der Beauty- und Modegurus von TikTok ist, geriet „Underconsumption Core“ schnell ins Visier von im Internet Suchenden und Kritiker:innen, die Zweifel an der Aufnahme des Wortes „Core“ im Titel äußerten, das oft auf kurzfristige TikTok-Trends angewendet wird, die schnell an Relevanz beim Publikum verlieren. Trotzdem wenden sich die Designer:innen der Modewochen zunehmend zirkulären Praktiken für ihre Laufstegkollektionen zu, was möglicherweise auf eine dauerhaftere Präsenz hindeutet. Während die Diskussionen rund um „Underconsumption Core“ das ganze Jahr über andauerten, bleibt abzuwarten, wie lange dieser „Trend“ anhalten wird.

Der Trend bei Marken:

  
  
Looks aus Kollektionen, die Recycling und Upcycling verwendeten: Rave Review FS25, (Di)vision FS25 und Connor Ives HW24.  Bild: ©Launchmetrics/spotlight

August: Demure

Inzwischen ist das Wort „demure“ (zurückhaltend) wahrscheinlich in aller Munde, und die Person, der wir dafür danken müssen, ist Jools Lebron, die TikTok-Kreative hinter einem der größten, aber kurzlebigsten Mikrotrends des Jahres. Lebrons charakteristisches Motto – „very demure, very mindful“ – fand schnell Anklang und eroberte die Welt der sozialen Medien. Ihre Videos, in denen sie ihr Make-up und Styling als „zurückhaltend“ bezeichnete, beeinflussten Modestile, die in ihrem Ansatz als „bescheidener“ galten. Typischerweise wurde dies als Kleidung interpretiert, die mehr bedeckt, oft in Pastell- oder neutralen Farbpaletten, wodurch Outfits entstanden, die reduziert, klassisch und natürlich „achtsam“ waren.

Der Trend bei Marken:

  
  
Demure-Trend bei Marken: Zuhair Murad Off-Season 2025, Victoria Beckham Off-Season 2025 und Elie Saab HW24.  Bild: ©Launchmetrics/spotlight

Der Trend auf der Straße:

  
  
Zurückhaltung im Streetstyle.  Bild: ©Launchmetrics/spotlight
Resort-Trend für SS25: „Very demure, very mindful“

September: Brat 

Ein starker Kontrast zu „Demure“, aber ein definitiver Konkurrent für den Mikrotrend des Jahres ist „Brat Summer“. Die Musikbewegung, die zum neongrünen Mode-Hype wurde, ist die Erfindung von Sängerin Charli XCX und ihrem Grammy-nominierten Album „Brat“. Obwohl einfach, war es das Cover des Albums, das Begeisterung auslöste – der Titel in verschwommener Schriftart, gedruckt auf dem Hintergrund eines markanten Grüntons. Im Vorfeld der Veröffentlichung dominierte die Werbung für das Album bereits die sozialen Medien, wobei der Grünton in verschiedenen Städten als instagramtauglicher Hintergrund auftauchte. Die Farbe fand schließlich ihren Weg in die Kleiderschränke der Menschen und wurde zunehmend präsent, als Charli weitere Musik veröffentlichte und auf Tournee ging.

Über Grün hinaus wurde „Brat“ jedoch eher als ein Charakter definiert, der kompromisslos, rebellisch und trotzig ist und das chaotische Partygirl-Verhalten der Albumschöpferin widerspiegelte. Die Bedeutung des Wortes wurde weiter auf den Kopf gestellt, als Charli auf X – ehemals Twitter – „Kamala IS brat“ postete, nachdem bekannt gegeben wurde, dass Kamala Harris für die Präsidentschaft in den USA kandidieren würde, und der ehemaligen Vizepräsidentin damit ein Zeichen der Zustimmung gab.

Der Trend bei Marken:

  
  
„Brat Summer“ auf dem Laufsteg: Casablanca FS25, The Attico FS25 und GCDS FS25.  Bild: ©Launchmetrics/spotlight

Der Trend auf der Straße:

  
  
„Brat Summer“ im Streetstyle.  Bild: ©Launchmetrics/spotlight
„Brat Aesthetic“ von Charli XCX: Neongrün, weiße Tanktops und Kamala Harris

Oktober: „Office Siren“

Mitte September sorgte die Lieblings-Trendsetterin des Internets, Model Bella Hadid, mit Clips von sich selbst beim Reiten in einem eng anliegenden Hemd mit Knöpfen für Aufsehen in den sozialen Medien. Während es zunächst an das fortwährende Cowboy-Thema des Jahres anknüpfte, entwickelte sich die Präsenz von Bürokleidung in überraschenden Umgebungen schließlich zu einem eigenen Trend, wobei ein Hauch von Sexappeal zu dem beitrug, was bald als „Office Siren“ bekannt wurde. Es war ein Look, den Hadid bereits das ganze Jahr über propagierte, da sie bei verschiedenen Anlässen in ähnlich knappen Hemden und gewagter Schneiderkunst auftrat, oft gepaart mit einer geschäftsmäßigen Brille. Die Rückkehr des Models auf den Laufsteg für die FS25-Show von Yves Saint Laurent, wo sie einen Oversize-Anzug trug, heizte den „Office Siren“-Trend weiter an.

Corporate Glam, manchmal auch als „Corpcore“ bezeichnet, hatte sich bereits nach dem Erfolg der HBO-Serie „Succession“ im letzten Jahr einen Namen gemacht, die die allgegenwärtige „Quiet Luxury“-Ästhetik aufgriff; einer der wenigen Trends, die es geschafft haben, über den „Mikro“-Status hinauszugehen. In diesem Jahr setzte HBO diese bürobasierte Serie mit seiner Show „Industry“ fort, während anderswo der Film von A24 „Babygirl“ und die Kampagne für das kommende Album von FKA Twigs ebenfalls dazu beitrugen, den Arbeitsplatz in ein „sexy“ Licht zu rücken.

Der Trend bei Marken:

Office Siren auf dem Laufsteg: Bella Hadid bei der FS25-Show von Yves Saint Laurent, Ottolinger FS25 und Mugler FS25.  Bild: ©Launchmetrics/spotlight

Der Trend auf der Straße:

„Office Siren“ Streetstyle.  Bild: ©Launchmetrics/spotlight

November: Wicked

„Wicked“, eine Filmadaption der erfolgreichen gleichnamigen Theaterproduktion, fesselte die Welt mit seiner Geschichte über Freundschaft, Trotz und Mut. Im Mittelpunkt stehen die Stars Cynthia Erivo und Ariana Grande, die nun eine weltweite Pressetour zur Promotion des Films absolviert haben. Neben viralen „Meme“-Momenten aus verschiedenen Interviews haben sowohl Erivo als auch Grande die Tour als Schaufenster für tadellose Mode genutzt, die ihre jeweiligen Charaktere Elphaba und Glinda widerspiegelt und somit einer Reihe von High-Fashion-Grün-, Schwarz-, Pink- und Pastelltönen auf einem smaragdgrünen Teppich den Weg ebnete.

Die Einfachheit dieses Trends veranlasste Social-Media-Kreative auf der ganzen Welt, die kontrastierenden Farbtöne aufzugreifen und Raum zu schaffen für ihre eigenen Interpretationen, wie sie die beiden modischen Protagonistinnen stylen würden. Dies fand anschließend seinen Weg in die breitere Modewelt, zusammen mit einer Reihe von Wicked-Kollektionen, die die Bedeutung dieses Kassenschlagers nur noch unterstrichen.

Der Trend bei Marken:

  
  
Wicked auf dem Laufsteg: Philosophy di Lorenzo Serafini HW24, Erdem FS25 und Miu Miu FS25.  Bild: ©Launchmetrics/spotlight

Der Trend auf der Straße:

  
  
Wicked im Streetstyle.  Bild: ©Launchmetrics/spotlight

Dezember: Ungeniert lauter Luxus

Es ist nur logisch, dass ein Jahr, das größtenteils von exzentrischen und extravaganten Trends geprägt war, in der Wiederauferstehung des lauten Luxus gipfelt, und dies ungeniert. Während der Dezember noch im Gange ist, hat diese Form des Luxus bereits ihre Runden gedreht, unterstützt von prominenten Botschafterinnen wie Sabrina Carpenter und Chappell Roan, zwei Sängerinnen, denen die Wiederherstellung der „Pop“-Musik zu ihrem früheren Status zugeschrieben wird und die in diesem Jahr auch für ihre exzentrische, oft kostümartige Garderobe bekannt wurden.

Laut dem Instagram-Account @databutmakeitfashion ist das Interesse am Konkurrenten von „Loud Luxury“, „Quiet Luxury“, in den Hintergrund getreten, was mit einem zunehmenden Interesse an den üblichen Verdächtigen von Loud Luxury, Dolce & Gabbana und Versace, zusammenfällt. Dies spiegelt möglicherweise einen breiteren, übergreifenden Trend des Jahres wider, bei dem die Verbraucher:innen Quiet Luxury und seine nachfolgenden Mikrotrends wie „Clean Girl“ aktiv ablehnen, da sie aufgrund ihrer Abhängigkeit von veralteten Stereotypen inzwischen als „problematisch“ und „nicht inklusiv“ wahrgenommen werden. Könnte dies dann aber endgültig das Ende von Quiet Luxury bedeuten? Das bleibt abzuwarten.

Der Trend bei Marken:

  
  
Lauter Luxus auf dem Laufsteg: Chanel Pre-Fall 2025, Schiaparelli FS25 und Balmain HW24.  Bild: ©Launchmetrics/spotlight

Der Trend auf der Straße:

  
  
„Loud luxury“ auf der Straße.  Bild: ©Launchmetrics/spotlight

Dieser Artikel erschien zuvor auf FashionUnited.uk und wurde mithilfe von digitalen Tools übersetzt.

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