Softclox verlängert Saisonrhythmus
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Immer schnellere Saisonwechsel in der Modewelt haben dazu geführt, dass Marken, Händler und Produzenten kaum noch nachkommen. Und ist ein neues Modell oder eine neue Kollektion erhältlich, muss vielleicht gerade einmal zwei Wochen alte Ware der vorherigen „Saison“ reduziert werden, um Platz in Regalen und Lagern zu schaffen. Ein verrückter Zyklus, der weder für die Branche noch für die Umwelt gut ist. Von der persönlichen Zufriedenheit und Reizüberflutung der Kunden gar nicht zu reden.
Was viele Marken und Einzelhändler schon lange stört, wird jetzt durch die Corona-Krise beschleunigt: Viele Modemarken und -händler halten an zwei Saisonen pro Jahr fest und fordern - wie etwa Designer Giorgio Armani und weitere Stardesigner - eine Verlangsamung des gesamten Modesystems. Der Münchner Holzschuhspezialist Softclox schließt sich an und will den Saisonrhythmus fortan an den Jahreszeiten ausrichten sowie gleichzeitig die Verkaufszeiträume verlängern.
„Wir spielen damit den Vorteil voll aus, dass unsere Schuhtypen – Pantoletten und Sandalen einerseits und winterfeste Stiefeletten andererseits – genau passend zur jeweiligen Jahreszeit verkauft werden. Viele unserer erfolgreichen Händler bieten beispielsweise schon jetzt unsere Stiefeletten bis März zum vollen Preis an“, kommentiert Softclox-Geschäftsführerin Cristina Mühle in einer Pressemitteilung vom Dienstag.
Softclox vermeidet Rabattschlachten
Mühle wehrt sich bereits seit Jahren gegen Rabattschlachten im Handel und hält das auch in der gegenwärtigen Situation für die falsche Strategie. Jedoch werben Modehändler nach der Wiedereröffnung derzeit mit Rabatten von 20, 50 oder sogar 70 Prozent.
„Wir haben in unserem eigenen Onlineshop noch nie ein Paar Softclox aus der aktuellen Kollektion reduziert und viele unserer Händler haben das verstanden und halten es genauso. Wenn wir jetzt auch noch die Verkaufs- und Jahreszeit richtig zusammenführen, können unsere Händler in Zeiten wie diesen sogar mit niedrigeren Verkäufen höhere Gewinne einfahren“, erklärt die Unternehmerin den neuen Saisonrhythmus.
Für Sommermodelle gilt damit der Verkaufszeitraum von März bis September; bei den Herbst-/Wintermodellen entsprechend der Zeitraum von September bis März. Die Liefer- und Orderfenster sind entsprechend daran angepasst.
Mühle gründete das Unternehmen vor 13 Jahren und verband das Tragegefühl von Holzschuhen mit einer biegsamen Sohle. Inzwischen arbeiten 20 Personen im Münchner Büro und rund 100 Mitarbeiter in der Produktionsstätte in Österreich. Derzeit werden rund 150 neue Modelle für den Sommer entwickelt und rund 80 für den Herbst/Winter.
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Foto: Frühjahr/Sommer Kollektion, Softclox Website