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Tommy Hilfiger bringt ersten Hijab heraus

Von Simone Preuss

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Mode

Mit der US-amerikanischen Marke Tommy Hilfiger hat ein weiteres Modeunternehmen seinen ersten Hijab herausgebracht, das den 1,8 Milliarden Menschen starken muslimischen Markt für sich erschließen will. Seit Montag gibt es also weltweit in ausgewählten Tommy Hilfiger-Filialen und auf der Website der Marke tommy.com einen Hijab zu kaufen. Damit will Tommy Hilfiger aber nicht nur seine Kollektion ergänzen, sondern auch die Diskussion zum Thema Inklusivität und Diversität vorantreiben und lädt seine Anhänger ein, dies in den sozialen Medien zu tun.

Der Hijab ist aus feinem Jacquardgewebe mit leichtem Lurexglanz gemacht, auf dem die Initialen TH sowie der Schriftzug der Marke am unteren Rand aufgedruckt sind. Er ermöglicht maximale Atmungsaktivität, Komfort und Eleganz, so die Marke, und ist den Farben Grau oder Beige für 69,90 Euro erhältlich.

„Seit der Eröffnung unseres ersten Ladens, People's Place, im Jahr 1969 in unserer Heimatstadt Elmira, New York, hat Tommy Hilfiger stets Menschen mit unterschiedlichem Hintergrund zusammengebracht, um Erfahrungen im Zusammenhang mit Popkultur auszutauschen. Die Marke hat sich im Laufe der Jahre entwickelt und wurde von diesem integrativen Geist angetrieben. Heute ist es das Ziel von Tommy Hilfiger, für alle seine Fans zu entwerfen und jede Saison Stücke anzubieten, die seiner Vision, Mode für alle zu kreieren, treu sind. Die Lancierung des ersten Hijabs sowie das erweiterte Größenangebot, die Adaptive-Kollektion und geschlechtsneutrale Designs sind ein weiterer Schritt nach vorn“, sagte Tommy Hilfiger in einer Erklärung zum Launch des Kopftuchs.

PVH Corps „People’s Place Programm“ soll Diversität fördern

Erst Anfang Juli hatte Tommy Hilfiger-Eigentümer PVH Corp erklärt, mit einem jährlichen Budget von fünf Millionen US-Dollar in den nächsten drei Jahren im Rahmen seines „People’s Place Programms“ die Repräsentation von BIPOC (abk. für Black, Indigenous and People of Color) in der Mode und kreativen Branchen vorantreiben zu wollen.

Über ihre Marke Tommy Hilfiger sagte die PVH Corp, sie werde „ihren vielfältigen Talentpool verbessern und sich dabei auf zielgerichtete Kooperationen konzentrieren, die speziell die Sichtbarkeit von Minderheiten erhöhen“ und „mit Organisationen und kreativen Kollegen zusammenzuarbeiten, deren Aufgabe es ist, die Vertretung der genannten Gruppen und die Gerechtigkeit in der Modeindustrie zu fördern“.

Über die Jahre haben Bekleidungsunternehmen von Nike und Banana Republic bis zu American Eagle, H&M und Dolce & Gabbana Sport-Hijabs, Hijabs, Abayas oder andere Modest Fashion-Artikel angeboten, um ihr Programm in starken Absatzmärkten wie dem Nahen Osten nicht nur anzubieten, sondern auch kulturell anzupassen und potenzielle muslimische Verbraucher anzusprechen.

Auch Models wie Mariah Idrissi und die öfter von Tommy Hilfiger eingekleidete Halima Aden tragen den Hijab inzwischen ganz selbstverständlich, auch auf dem Laufsteg, ebenso Mode- und Beauty-Bloggerinnen wie etwa Maria Alia Al-Sadek, die in den USA für Target wirbt, oder die deutsche YouTuberin Inda Natha Puspita. Dies hat zwar den Begriff „Hijabistas“ in Anlehnung an „Fashionistas“ geprägt, aber ob das Kopftuch als Accessoires - wie von Modemarken propagiert - von der islamischen wie von der westlichen Welt angenommen wird, bleibt abzuwarten.

Fotos: Tommy Hilfiger

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