Gildan: Verwaltungsrat verteidigt Trennung von CEO Glenn Chamandy

Die vor wenigen Tagen verkündete Entscheidung des kanadischen Textilkonzerns Gildan Activewear Inc., sich von CEO Glenn Chamandy zu trennen und Vince Tyra zum Nachfolger zu ernennen, kam bei zahlreichen Anteilseigner:innen nicht gut an. Wichtige Investorengruppen bekundeten seither öffentlich ihr Missfallen und forderten die Wiedereinsetzung Chamandys.

Am Mittwoch reagierte der Verwaltungsrat des Konzerns nun mit einem offenen Brief an die Aktionär:innen auf die teils harsche Kritik. Chamandy, der zu den Gründern des Unternehmens gehört, habe zwar während seiner 20-jährigen Zeit an der Konzernspitze lange das Wachstum und die Wertschöpfung vorangetrieben, aber seit vier Jahren Schwierigkeiten gehabt, „zusätzliche Wege für langfristiges organisches Wachstum zu finden“, heißt es in dem Schreiben.

In den jüngsten beiden Jahren sei das Vertrauen des Verwaltungsrats in Chamandys Führung daher zunehmend geschwunden, erklärte das Gremium. Ausschlaggebend für die Trennung seien letztlich die von Chamandy im Oktober vorgestellten Pläne gewesen, kurzfristig „hochriskante milliardenschwere Zukäufen“ zu tätigen und den Konzern auf diese Weise von seinem Kerngeschäft abzubringen.

Zudem warf der Verwaltungsrat dem ehemaligen CEO vor, sich nicht mehr an einen vor zwei Jahren gemeinsam vereinbarten Plan für die langfristige Nachfolgeregelung gehalten zu haben. So habe Chamandy kürzlich in einem Medieninterview darauf bestanden, selbst den Zeitpunkt seines Abschieds bestimmen zu wollen, heißt es in dem Schreiben.

Entsprechend kritisch fiel das Fazit aus: „Der Verwaltungsrat ist enttäuscht von Herrn Chamandys Versuchen, größtmögliche Störungen für das Geschäft von Gildan zu verursachen, um CEO bleiben zu können“, erklärte das Gremium. Sein designierter Nachfolger Vince Tyra sei hingegen „die richtige Person, um Gildan während der nächsten Entwicklungsetappe zu führen“.