Seek: Führungsteam tritt zurück
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Seit Montag präsentiert sich die Seek in Berlin mit einem neuen Messekonzept, doch der Neustart wird von mehreren personellen Abgängen im Führungsteam überschattet.
Kreativchefin Maren Wiebus, Sales Manager Damien Winpenny und Senior Sales & Project Manager Ellie Moreno gaben auf dem Karrierenetzwerk LinkedIn ihren Abschied von der auf Streetwear und Nachhaltigkeit spezialisierten Messe bekannt. Doch die drei sind nicht die einzigen. Bereits am Montag hatte auch Show Director Marie-Luise Ahlers verkündet, dass ihre 13-jährige Tätigkeit bei der zur Premium Group gehörenden Messe nach dieser Saison enden wird.
Wiebus war sogar noch länger bei der Seek tätig. Sie begann ihre Laufbahn vor fast 20 Jahren als Praktikantin bei der Premium Gruppe, wie sie in ihrem LinkedIn-Beitrag mitteilte. Danach übernahm sie verschiedene Positionen innerhalb der Gruppe, bevor sie 2020 den Posten als Creative- & Event Director der Seek übernahm. Essentiell für die Entstehung und Weiterentwicklung des Konzepts der Seek schien Wiebus jedoch bereits lange zuvor gewesen zu sein. Zum 20-jährigen Jubiläum der Premium Gruppe in 2023 schrieb die ehemalige Premium-Chefin Anita Tillmann, die Idee für die Seek vor allem Ahlers und Wiebus zu. Beide hätten das Bedürfnis der Branche nach einem „kulturell geprägten, kreativen Konzept“ frühzeitig erkannt und umgesetzt.
Moreno war ebenfalls über ein Jahrzehnt für die Premium Gruppe tätig. Nach ihrer Tätigkeit als Sales Manager wurde sie 2020 zur Senior Sales & Project Manager der Seek ernannt. Damien Winpenny arbeitete hingegen sieben Jahre für den Berliner Messeveranstalter. Vor seinem Wechsel nach Berlin 2018 war er für den Londoner BP Showroom Ltd tätig.
Wie geht es weiter für die Seek?
Eigentlich sollte der Januar einen Neustart für die Seek einläuten. Im Oktober überraschte das letzte verbliebene Mode-Order-Event in Berlin mit einer umfassenden Überarbeitung seines Konzeptes. Neben einem neuen Termin, vom 13. Januar bis 2. Februar, wurde auch eine neue Location in der Oranienstraße in Kreuzberg vorgestellt.
Der ungewöhnlich lange Zeitraum solle Marken die Möglichkeit bieten, ihre Präsentationen flexibel und individuell zu gestalten, hieß es im Oktober. Durch buchbare Zeiträume und maßgeschneiderte Konditionen können Unternehmen ihre Auftritte gezielt auf unterschiedliche Zielgruppen ausrichten – sei es für Meetings mit Bestandskund:innen, den Austausch mit der Presse oder die Ansprache potenzieller Neukund:innen. Bislang scheint sich der Großteil der Aussteller:innen laut veröffentlichtem Kalender jedoch auf den Zeitraum zwischen dem 13. und 20. Januar konzentriert zu haben.
Noch bevor die Messe richtig starten konnte und das neue Konzept anlief, kamen jedoch erste Spekulationen auf, ob das neue Konzept ein letzter Befreiungsschlag für die einzige verbliebene Veranstaltung der Premium Group sein könnte. Schließlich hatte auch die ehemalige Schwestermesse Premium wiederholt neue Konzepte und Standorte angekündigt, bevor sie im Januar des vergangenen Jahres endgültig schließen musste. Das dementierte Kreativchefin Wiebus im Interview mit FashionUnited jedoch deutlich und betonte sowohl die Berechtigung als auch den Bedarf für die Seek.
Welche Auswirkungen der Abgang von Wiebus, Winpenny, Moreno und Ahlers auf die Zukunft der Seek haben wird, bleibt vorerst ungewiss. Allerdings scheint es fast sicher, dass die Messe erneut vor einem Wendepunkt steht.
Anm. D. Red.: FashionUnited hat die Seek und die Premium Gruppe um Stellungnahme gebeten.