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Ahlers AG rutscht im ersten Halbjahr tiefer in die Verlustzone

Von Jan Schroder

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Bild: Ahlers AG

Der Herforder Bekleidungskonzern Ahlers AG verkündete am Donnerstag, dass er seinen Umsatz in der ersten Hälfte des Geschäftsjahres 2021/22 kräftig steigern konnte. Gleichzeitig musste die Muttergesellschaft von Marken wie Baldessarini, Pierre Cardin, Otto Kern und Pioneer aber einen höheren Verlust als im Vorjahreszeitraum hinnehmen. Bei den Aussichten für das gesamte Gesamtjahr gibt sich der Vorstand angesichts anhaltend schwieriger Rahmenbedingungen nun etwas vorsichtiger.

In den Monaten Dezember bis Mai belief sich der Konzernumsatz auf 80,3 Millionen Euro und übertraf den entsprechenden Vorjahreswert damit um 35,4 Prozent. Die Wachstumsrate lag damit allerdings unter den Erwartungen. Das Unternehmen profitierte von der Lockerung der Covid-19-Schutzmaßnahmen, die im vergangenen Jahr die Geschäfte geprägt hatten, sah sich aber mit neuen Herausforderungen konfrontiert: „Gedämpft wurde der Umsatzzuwachs durch die allgemeine Kaufzurückhaltung ausgelöst durch den Kriegsbeginn Ende Februar 2022 in der Ukraine sowie der damit einhergehenden massiven Verteuerung von Energie“, räumte der Konzern in einer Mitteilung ein. Darüber hinaus habe „die anhaltende Lieferkettenproblematik die Auslieferung erschwert, wodurch die Ware erst spät zu den Kunden in die Regale kam und daher kaum Nachgeschäft generiert werden konnte“. So ließ das Wachstumstempo im Laufe des Berichtszeitraums nach: Wurde der Umsatz im ersten Quartal um 58 Prozent verbessert, legte er im zweiten Vierteljahr nur noch um 22 Prozent zu.

Der Vorstand erwartet nun Jahresresultate „am unteren Prognoserand“

Im Segment Premium Brands stieg der Halbjahresumsatz dank kräftiger Zuwächse bei Baldessarini und Pierre Cardin um 36,5 Prozent auf 57,6 Millionen Euro, die Sparte Jeans & Workwear mit dem Denim-Label Pioneer und der Arbeitskleidung-Marke Pionier erzielte ein Plus von 32,7 Prozent auf 22,7 Millionen Euro.

Dank des kräftigen Umsatzwachstums und einer Steigerung der Bruttomarge konnte der Konzern sein operatives Ergebnis verbessern. Der um Sondereffekte bereinigte Verlust vor Zinsen und Steuern (EBIT) fiel mit 6,3 Millionen Euro nicht einmal halb so hoch aus wie im Vorjahreszeitraum, als er noch bei 12,9 Millionen Euro gelegen hatte. Der ausgewiesene Verlust stieg allerdings, weil im vergangenen Jahr durch staatlichen Überbrückungshilfen während der Corona-Krise und den Verkauf einer Immobilie hohe Sondereinnahmen verbucht worden waren. So wuchs der Nettoverlust von 4,1 Millionen Euro auf 6,0 Millionen Euro.

Trotz der aktuellen Widrigkeiten hielt das Management grundsätzlich an seinen Zielen für das Gesamtjahr fest. Es rechnet jetzt allerdings nur noch mit Resultaten am „unteren Prognoserand“. Konkret erwartet der Konzern damit nun für 2021/22 einen Umsatz in Höhe von 180 Millionen Euro und einen Nettoverlust von 5,0 Millionen Euro.

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