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Ahlers AG: Umsatz sinkt im dritten Quartal um 30 Prozent

Von Jan Schroder

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Der Herforder Bekleidungskonzern Ahlers AG leidet weiter unter den Folgen der Covid-19-Pandemie. Auch im dritten Quartal des Geschäftsjahres 2019/20 lagen die Umsätze des Unternehmens, zu dem Marken wie Baldessarini und Otto Kern gehören, deutlich unter dem Vorjahresniveau. Das geht aus einem Zwischenbericht hervor, den Ahlers am Montag veröffentlichte.

Demnach belief sich der Konzernumsatz in den Monaten Juni bis August auf 38,2 Millionen Euro. Gegenüber dem dritten Quartal des Vorjahres bedeutete das einen Rückgang um 30 Prozent. Ein wesentlicher Grund waren die anhaltenden Auswirkungen der Corona-Krise: „Auch nach der sukzessiven Wiedereröffnung des stationären Einzelhandels seit Mai 2020 behinderten die Eindämmungsmaßnahmen der Pandemie und die Reisebeschränkungen den Mode-Verkauf weiter“, erklärte das Unternehmen.

Zudem habe sich die Krise auch auf die internationalen Lieferketten ausgewirkt. Dies habe „zu einer Verschiebung der Auslieferung der Herbst-/Winterware vom dritten in das vierte Quartal“ geführt, teilte Ahlers mit. Der Konzern bezifferte die daraus resultierenden Einbußen auf 13,2 Millionen Euro, erklärte aber, diese Umsätze würden „im Laufe des vierten Quartals 2020 weitgehend aufgeholt werden“.

Nach neun Monaten liegt der Nettoverlust des Konzerns bei elf Millionen Euro

Nachdem die Erlöse im ersten Halbjahr sogar um 33 Prozent abgesackt waren, musste Ahlers damit für die ersten neun Monate des laufenden Geschäftsjahres einen Umsatzrückgang um 31,8 Prozent auf 108,9 Millionen Euro melden. Dabei sank der Umsatz in Deutschland um 27 Prozent, im westeuropäischen Ausland um 32 Prozent und in Osteuropa um 44 Prozent. Im Premiumsegment, zu dem die Marken Baldessarini, Pierre Cardin und Otto Kern gehören, schrumpften die Erlöse um 31,7 Prozent auf 76,7 Millionen Euro, in der Sparte Jeans & Workwear, die aus den Labels Pioneer Authentic Jeans und Pionier Workwear besteht, gingen sie um 31,9 Prozent auf 32,2 Millionen Euro zurück.

Die massiven Umsatzeinbußen sowie höhere Abschreibungen wurden durch umfangreiche Sparmaßnahmen nur teilweise kompensiert. So ergab sich ein Verlust vor Zinsen und Steuern (EBIT) vor Sondereffekten in Höhe von 10,0 Millionen Euro. In den ersten neun Monaten des Vorjahres hatte der Konzern noch ein leicht positives EBIT vor Sondereffekten (0,5 Millionen Euro) erzielt. Unter dem Strich stand ein Nettofehlbetrag von 11,0 Millionen Euro, nachdem Ahlers im Vorjahreszeitraum einen Überschuss in Höhe von 0,4 Millionen Euro verbucht hatte.

Vorstandschefin Stella Ahlers hofft auf eine „zügige Rückkehr zur Profitabilität“

Für das gesamte Geschäftsjahr 2019/20, das Ende November abgeschlossen wird, erwartet das Unternehmen weiterhin einen Umsatzrückgang um etwa 25 bis 30 Prozent. Das operative EBIT werde im vierten Quartal im Vergleich zum entsprechenden Vorjahresniveau von -2,9 Millionen Euro „bestenfalls stabil bleiben oder weiter leicht sinken“, teilte Ahlers mit. Allerdings würden „einmalige Rückstellungen für Personalmaßnahmen in Höhe von etwa 3,5 Millionen Euro anfallen und das Gesamtjahrergebnis in den ‚Sondereffekten‘ belasten“. Voraussetzung der Prognosen sei, dass es nicht zu einem weiteren Lockdown in wichtigen europäischen Märkten komme, erklärte der Konzern.

Vorstandschefin Stella Ahlers rechnet angesichts der eingeleiteten Sparmaßnahmen aber mit einer Rückkehr in die Gewinnzone im Laufe der kommenden Jahre: „Durch den Personalabbau dürften die Personalkosten bis Ende des Geschäftsjahres 2022 kontinuierlich und signifikant zurückgehen“, erklärte sie in einer Mitteilung. „Schon im Jahr 2021 und umso mehr mit dem ab 2022 erwarteten Umsatzanstieg sollte dies zur erheblichen Ergebnisverbesserung und zügigen Rückkehr zur Profitabilität beitragen.“

Foto: Baldessarini Facebook-Page

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