Ahlers: Neunmonatsgewinn bricht ein
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Beim Bekleidungskonzern Ahlers AG gibt es derzeit wenig Grund zur Freude. Erst kürzlich hatte das Unternehmen aus Herford Sparmaßnahmen und Entlassungen angekündigt, am Mittwoch legte es nun erneut ernüchternde Zahlen vor: In den ersten neun Monaten des Geschäftsjahres 2017/18 lag der Umsatz deutlich unter dem Vorjahresniveau, der Gewinn brach sogar regelrecht ein.
In den Monaten Dezember bis August kam Ahlers auf einen Konzernumsatz in Höhe von 168,0 Millionen Euro. Damit lag er um 6,5 Prozent unter dem entsprechenden Vorjahreswert. Das Unternehmen machte dafür das weiterhin „zähe Geschäft mit Anzügen und Jacken“ verantwortlich. Dazu beigetragen hätten der Trend zur „Casualisierung“ sowie „durchgehend sommerliche Temperaturen“ in den vergangenen Monaten. Zudem habe die „schwierige Marktsituation in Russland und der Ukraine“ die Umsatzentwicklung belastet. So sanken die Erlöse im Segment Premium Brands mit den Marken Baldessarini, Otto Kern und Pierre Cardin um 6,5 Prozent auf 117,9 Millionen Euro und in der Sparte Jeans, Casual & Workwear um 6,5 Prozent auf 50,1 Millionen Euro.
Das Konzernergebnis schrumpft um rund 95 Prozent
Beim Ergebnis konnten Sparmaßnahmen die Folgen des Umsatzrückgangs nicht kompensieren. Trotz niedrigerer Betriebsausgaben sank das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) vor Einmaleffekten um 50,5 Prozent auf 5,4 Millionen Euro. Der um Sonderfaktoren bereinigte Gewinn vor Zinsen und Steuern (EBIT) schrumpfte um 79,1 Prozent auf 1,4 Millionen Euro. So blieb unter dem Strich nur noch ein kleiner Überschuss: Der Nettogewinn lag bei 0,2 Millionen Euro, im Vergleich zu den ersten neun Monaten des Vorjahres bedeutete das einen Rückgang um 95,1 Prozent.
Im letzten Quartal des Jahres rechnet der Vorstand mit einer etwas erfreulicheren Entwicklung: „Die Umsatzverschiebung vom dritten ins vierte Quartal und das wachsende Konsignationsgeschäft dürften die Umsätze der letzten drei Monate des laufenden Geschäftsjahres stärken“, erklärte das Unternehmen. Daher prognostiziert das Management auch für das Gesamtjahr „eine Umsatzentwicklung, die prozentual etwas besser ist als die der ersten neun Monate“.
Angesichts der rückläufigen Erlöse wird allerdings ein „leicht negatives“ EBIT vor Sondereffekten erwartet. Zudem würden einmalige Kosten im Rahmen des aktuellen Sparprogramms das Konzernergebnis belasten. Im laufenden Geschäftsjahr sei mit entsprechenden Sonderaufwendungen in Höhe von etwa fünf Millionen Euro zu rechnen, erklärte das Unternehmen.
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