American Apparel: Forever 21, Amazon im Bieterstreit
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Wenn auch weniger bei den Kunden, so erfreut sich American Aparell umso mehr Beliebtheit bei potentiellen Käufern: Forever 21, Amazon, Next Level Apparel und die Authentic Brands Group (Aeropostale und Juicy Couture) sollen laut Reuters alle am Teenager-Label interessiert sein. Bis heute haben sie noch Zeit, ihre Angebote abzugeben, bevor das bankrotte Bekleidungsunternehmen unter den Hammer kommt.
Sie müssen jedoch das Angebot des kanadischen Textilherstellers Gildan Activewear überbieten, der am intellektuellen Eigentum der Marke interessiert ist und Rechte, Lizenzen und Patente für 66 Millionen US-Dollar (rund 63,2 Millionen Euro) kaufen möchte. An den American Apparel-Filialien ist er jedoch nicht interessiert und dürfte es auch schwer haben, die Produktion in Kalifornien zu halten. Daran ist dem "Made in USA"-Label jedoch gelegen.
Auch wenn sie genau daran gescheitert ist: Die hohen Produktionskosten schlugen sich auf die Preise nieder und das Unternehmen konnte so gegen Konkurrenten und Internetanbieter nicht bestehen und musste im November 2016 zum zweiten Mal Insolvenz anmelden.
American Apparel beschäftigt 3500 Mitarbeiter und ist damit einer der größten Bekleidungshersteller der USA; die Zukunft des Produktionszentrums in Kalifornien ist jedoch fraglich. Sollte Forever 21 den Zuschlag erhalten, würde dies fast zwangsläufig eine Verlagerung der Produktion in sogenannte Billiglohnländer bedeuten, da die Teenmarke auf billige Fast Fashion-Artikel setzt.
Sollte Amazon den Zuschlag erhalten, dann wäre dies ein klarer weiterer Schritt des Onlinehändlers in Richtung Mode, wurde doch jüngst erst über eine geplante Sportswear-Kollektion spekuliert. Zudem hat Amazon in den letzten Monaten verstärkt in Mode investiert, zum Beispiel als Sponsor der Tokyo Fashion Week, durch die Plattform Amazon Fashion und neue Modelabels.
Wie der Bieterstreit auch ausgeht, es dürfte auf jeden Fall spannend bleiben. Es wird erwartet, dass die nächste Woche weitere Nachrichten der Versteigerung bringen wird. American Apparel kommentierte bis jetzt noch nicht.
Foto: American Apparel-Geschäft an der Oxford Street, FashionUnited