Bekleidungshändler Adler rutscht tiefer in die Verlustzone
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Der Umsatz des Textildiscounters Adler Modemärkte AG ist im ersten Quartal 2018 deutlich geschrumpft. Außerdem musste das Unternehmen aus Haibach einen höheren Verlust ausweisen. Die Zahlen seien immerhin „erwartungsgemäß“ ausgefallen, erklärte Adler. So sah der Vorstand keinen Grund, seine Jahresprognosen zu revidieren. Er hofft nun „insbesondere ab dem zweiten Halbjahr“ auf die Effekte der aktuellen Marketingmaßnahmen.
Im ersten Vierteljahr belief sich der Umsatz des Einzelhändlers auf 102,7 Millionen Euro. Das entsprach einem Rückgang um 5,5 Prozent gegenüber dem Vorjahresquartal. Auf vergleichbarer Fläche sanken die Erlöse um 6,2 Prozent.
Trotz einer leicht verbesserten Bruttomarge und „hoher Kostendisziplin“ verschlechterte sich die Ergebnissituation. Der Verlust vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) wuchs um 42,4 Prozent auf 17,8 Millionen Euro. „Belastend wirkten sich die aufgrund von Tariferhöhungen gestiegenen Personalaufwendungen, Kosten für die Implementierung des neuen Logistikdienstleisters sowie höhere Beratungskosten im Zusammenhang mit der neuen strategischen Ausrichtung mit insgesamt rund 1,9 Millionen Euro aus“, erläuterte das Unternehmen. Zudem seien die Marketingausgaben um 0,9 Millionen Euro gesteigert worden.
Der operative Fehlbetrag (EBIT) stieg von 16,7 auf 21,9 Millionen Euro, der Nettoverlust vergrößerte sich ebenfalls um 31,1 Prozent und lag bei 17,3 Millionen Euro.
Das Unternehmen hält an seinen Jahresprognosen fest und hofft auf positive Effekte der neuen Strategie
Die Unternehmensführung räumte einen „verhaltenen“ Start ins aktuelle Geschäftsjahr ein, blieb aber ihren Prognosen treu. Der Umsatz soll somit 2018 „in etwa auf Vorjahresniveau“ liegen. Im vergangenen Jahr hatte er 525,8 Millionen Euro erreicht. Beim um Sondereffekte bereinigten EBITDA wird weiterhin eine Steigerung angestrebt. 2017 hatte es bei 25,4 Millionen Euro gelegen, für das laufende Jahr rechnet das Unternehmen mit 26 bis 29 Millionen Euro. „Grundlage hierfür sind die insbesondere in der zweiten Jahreshälfte greifenden verstärkten Marketingmaßnahmen“, erläuterte der Einzelhändler.
Mittelfristig rechnet das Unternehmen mit positiven Effekten seines Ende Februar vorgestellten Maßnahmenpakets „Strategie 2020“. Es sieht neben strukturellen Veränderungen die Konzentration auf die Kernzielgruppe vor. Adler will demnach künftig wieder hauptsächlich Kunden ab 55 Jahren ansprechen, Bemühungen um eine Verjüngung des Käuferstamms wurden aufgegeben. In diesem Zusammenhang setzt das Unternehmen auf eine neue Kommunikationsstrategie und die stärkere Konzentration auf Eigenmarken, die besser auf die Zielgruppe zugeschnitten werden können.
Diese Entscheidungen sollen in den kommenden beiden Jahren ihre volle Wirkung entfalten: „Effekte aus der neuen Adler Strategie 2020 und aus der bereits kommunizierten Umstellung des Logistikdienstleisters werden sich erstmals im Geschäftsjahr 2019 positiv auswirken“, erklärte das Unternehmen. Für das Geschäftsjahr 2020 hält der Einzelhändler daher „unverändert am Ziel fest, den Umsatz um mindestens fünf Prozent gegenüber 2017 zu steigern“. Auch beim Ergebnis will sich Adler dann deutlich verbessern: „Das EBITDA soll deutlich überdurchschnittlich um mindestens fünfzig Prozent wachsen“, bekräftigte das Unternehmen.
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