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Fortgeschrittene Verhandlungen: Esprit will sich von China-Geschäft verabschieden

Von Jule Scott

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Business

Pop-up von Esprit in Paris Bild: Esprit

Nach Insolvenzanträgen für zahlreiche europäische Tochtergesellschaften nimmt Esprit nun Abschied von China.

Der in Hongkong ansässige Bekleidungshersteller habe mehrere Angebote von verschiedenen unabhängigen Dritten für einen möglichen Erwerb von Handelsmarken in der Region Großchina erhalten, teilte die Holding am Mittwoch mit. Ein rechtsverbindlicher Vertrag wurde bis dato nicht abgeschlossen, doch die Verhandlungen befinden sich in der Endphase.

Namentlich genannt wird der potenzielle Investor nicht, doch sei dieser bereit die Marken, zusammen mit allen Rechten und Vorteilen, die sich in Verbindung mit diesen Marken ergeben, sowie den wichtigsten Domänennamen in der Region Großchina 47,5 Millionen US-Dollar (rund 44,4 Millionen Euro) zu zahlen. Die dabei genannte Region umfasst China, Hongkong, Macau und Taiwan. Bei einer erfolgreichen Unterzeichnung würde Esprit Holding eine anfängliche Zahlung von 10 Millionen US-Dollar erhalten. Die Summe soll in das allgemeine Betriebskapital der Gruppe investiert werden, so die Mitteilung.

Verluste in Großchina

Begründet wird die geplante Veräußerung mit lediglich geringen Einnahmen in den Regionen. Die Holding erleide Verluste aus der dortigen Tätigkeit, obwohl es genau diese Region war, die noch vor zwei Jahren auf der Investitionsliste von CEO William Pak stand. 2022 gab das Unternehmen die Rückkehr in Schlüsselmärkte in Asien bekannt und eröffnete Onlineshops in Hongkong, Taiwan und Südkorea. Zudem wurde damals die Eröffnung einer begrenzten Anzahl stationärer Stores in den Regionen geprüft.

Für die insolventen Tochtergesellschaften von Esprit in Europa konnte bislang kein Investor gefunden werden. Insbesondere für die in Ratingen ansässige Esprit Europe GmbH, bei der es sich um die Obergesellschaft für Esprit in Deutschland, Frankreich, Belgien, Österreich, die skandinavischen Ländern, Polen und dem Vereinigten Königreich handelt, wurden Gespräche mit Interessent:innen geführt, zu einem Abschluss kam es jedoch bislang nicht. Verhandlungen über den Erwerb der Markenrechte für Europa seien bereits in einem fortgeschrittenen Stadium, hieß es im Mai, seither wurde jedoch bekannt, dass die CBR Gruppe, die als Interessent galt, nicht länger an einem Erwerb von Esprit oder Teilen davon interessiert ist.

Seit Mitte Mai sind die Esprit Europe GmbH sowie sechs weitere deutsche Gesellschaften von Esprit insolvent. Bereits in den vorhergehenden Monaten mussten Tochtergesellschaften wie Esprit Switzerland Retail und die belgische Einzelhandels-Tochter Insolvenz anmelden.

Esprit
Esprit Holdings Ltd.