Gap: Old Navy sorgt für Umsatzplus im dritten Quartal
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Vor allem dank des anhaltende Erfolgs seiner preisgünstigen Marke Old Navy konnte der US-amerikanische Bekleidungskonzern Gap Inc. am Dienstag solide Quartalszahlen vorlegen. Beim Umsatz und Ergebnis übertraf er die Prognosen der Analysten. Neben Old Navy hätten auch die Labels Banana Republic und Athleta „solide Resultate“ abgeliefert, erklärte CEO Art Peck in einer Mitteilung. Sorgen bereitet aber weiterhin die Kernmarke: „Wir sind mit der Leistung von Gap eindeutig nicht zufrieden“, räumte Peck ein. Das Unternehmen habe aber „mutige und nötige Schritte“ eingeleitet, um die Situation des Labels zu verbessern.
Der Konzern erwirtschaftete im dritten Quartal, das am 3. November endete, einen Umsatz in Höhe von 4,09 Milliarden US-Dollar (3,60 Milliarden Euro), was einer Steigerung um sieben Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum entsprach. Der Zuwachs war aber größtenteils der Einführung eines neuen Bilanzierungsverfahrens zu Beginn des laufenden Geschäftsjahres zu verdanken. Bereinigt um die Effekte der Umstellung wuchs der Konzernumsatz um zwei Prozent.
Stark entwickelte sich erneut die Marke Old Navy: Ihre Erlöse legten um elf Prozent auf 1,95 Milliarden US-Dollar zu. Auf vergleichbarer Basis – also flächenbereinigt und ohne die Auswirkungen des neuen Buchhaltungsmodells – stiegen sie um vier Prozent. Beim hochpreisigeren Label Banana Republic wuchs der Umsatz um acht Prozent (vergleichbar +2 Prozent) auf 601 Millionen US-Dollar. Die kleineren Konzepte Athleta und Intermix sowie die erst Mitte Oktober eingeführte Herren-Sportswearmarke Hill City kamen zusammen auf 258 Millionen US-Dollar (+28 Prozent).
Niedrigere Steuerbelastungen lassen den Nettogewinn um 16 Prozent wachsen
Weiter abwärts ging es hingegen beim klassischen Freizeitmodelabel Gap: Sein Umsatz schrumpfte um drei Prozent auf 1,28 Milliarden US-Dollar. Auf vergleichbarer Basis ging er sogar um sieben Prozent zurück. Auf Konzernebene erreichten die Erlöse bereinigt um Sondereffekte und Neueröffnungen das Vorjahresniveau.
Die Nachfrageschwäche bei der Marke Gap belastete auch das Ergebnis: Sie machte höhere Preisnachlässe nötig, die zusammen mit konzernweit gestiegenen Lieferkosten die Bruttomarge drückten. So schrumpfte auch der operative Gewinn um vier Prozent auf 363 Millionen US-Dollar. Der ausgewiesene Quartalsüberschuss stieg allerdings aufgrund positiver Einmaleffekte der letztjährigen US-Steuerreform um 16 Prozent auf 266 Millionen US-Dollar (234 Millionen Euro).
Trotzdem schränkte der Konzern seine Gewinnprognose für das Gesamtjahr ein: Er rechnet nun mit einem verwässerten Gewinn pro Aktie im Bereich von 2,55 bis 2,60 US-Dollar. Zuvor waren 2,55 bis 2,70 US-Dollar erwartet worden. Der Umsatz soll auf vergleichbarer Basis mindestens stabil bleiben, wenn nicht sogar leicht steigen.
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