Guess: Quartalsgewinn rutscht um fast 61 Prozent ab
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Der US-amerikanische Bekleidungsanbieter Guess Inc. hat im zweiten Quartal des Geschäftsjahres 2022/23 dank guter Geschäfte in Europa ein kleines Umsatzplus erzielt. Der Gewinn verfehlte das entsprechende Vorjahresniveau allerdings klar. Das geht aus einem Zwischenbericht hervor, den das Unternehmen am Mittwochabend vorlegte.
Demnach erwirtschaftete Guess in den drei Monaten vor dem 30. Juli einen Umsatz in Höhe von 642,7 Millionen US-Dollar (643,6 Millionen Euro). Gegenüber dem Vorjahresquartal bedeutete das eine Steigerung um zwei Prozent. Bereinigt um Wechselkursveränderungen wuchsen die Erlöse um zwölf Prozent. Im nordamerikanischen Einzelhandel ging der Umsatz um ein Prozent (währungsbereinigt -1 Prozent) auf 181,7 Millionen US-Dollar zurück, im dortigen Großhandelsgeschäft konnte er um ein Prozent (währungsbereinigt +2 Prozent) auf 50,2 Millionen US-Dollar zulegen.
Besser entwickelte sich die Nachfrage in Übersee: In Europa stiegen die Erlöse um vier Prozent (währungsbereinigt +21 Prozent) auf 336,7 Millionen US-Dollar, in Asien um drei Prozent (währungsbereinigt +15 Prozent) auf 49,4 Millionen US-Dollar. Die globalen Lizenzeinnahmen beliefen sich auf 24,8 Millionen US-Dollar und übertrafen das Niveau des Vorjahresquartals damit um 13 Prozent.
Das Ergebnis wurde durch zahlreiche Faktoren belastet. Unter anderem führte das Unternehmen negative Währungseffekte, höhere Preisnachlässe, gestiegene Personalkosten und Einmalbelastungen an. So rutschte der operative Gewinn um 39 Prozent auf 53,4 Millionen US-Dollar ab. Der auf die Anteilseigner entfallende Quartalsüberschuss lag bei 24,0 Millionen US-Dollar (24,0 Millionen Euro) und damit um 60,8 Prozent unter dem entsprechenden Vorjahresniveau.
Angesichts der sich zunehmend verschlechternden Rahmenbedingungen schraubte das Unternehmen seine Umsatzprognose für das gesamte Geschäftsjahr 2022/23 herunter. Es rechnet jetzt nur noch mit einem Wachstum um 1,5 Prozent (währungsbereinigt +9,5 Prozent). „Wir haben unseren Ausblick für die zweite Jahreshälfte angepasst, um unsere aktuellen Trends und die Auswirkungen der bestehenden makroökonomischen Herausforderungen einschließlich der Währungsentwicklung zu berücksichtigen“, erläuterte CEO Carlos Alberini in einer Mitteilung.
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