Hugo Boss kehrt trotz hoher Umsatzeinbußen in die Gewinnzone zurück
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Der Metzinger Modekonzern Hugo Boss AG hat im dritten Quartal 2020 wieder schwarze Zahlen geschrieben. Die Auswirkungen der Covid-19-Pandemie ließen den Umsatz allerdings um mehr als ein Viertel einbrechen. Damit fielen die Einbußen immerhin erheblich geringer aus als im vorangegangenen Vierteljahr.
So zog Vorstandssprecher Yves Müller im am Dienstag veröffentlichten Zwischenbericht ein positives Fazit: „Unser Aufschwung hat sich im dritten Quartal dank der anhaltend hohen Dynamik im Onlinegeschäft und im chinesischen Markt weiter fortgesetzt. Neben der Rückkehr in die Gewinnzone haben wir auch eine deutliche Beschleunigung unserer Cashflow-Entwicklung verzeichnet“, erklärte er.
Der Konzernumsatz sinkt im dritten Quartal um 26 Prozent
Insgesamt erwirtschaftete Hugo Boss in den Monaten Juli bis September einen Konzernumsatz in Höhe von 533 Millionen Euro. Im Vergleich zum Vorjahresquartal bedeutete das einen Rückgang um 26 Prozent. Bereinigt um Wechselkursveränderungen sanken die Erlöse um 24 Prozent. Damit konnte der Bekleidungsanbieter seine Talfahrt merklich bremsen: Im zweiten Quartal war der Umsatz noch um 59 Prozent eingebrochen.
In allen Marktregionen verfehlten die Erlöse aber auch im jüngsten Quartal das Vorjahresniveau deutlich: In Europa sanken sie um 22 Prozent (währungsbereinigt -21 Prozent) auf 369 Millionen Euro, in Amerika sogar um 46 Prozent (währungsbereinigt -41 Prozent) auf 73 Millionen Euro. Am geringsten waren die Einbußen im asiatisch-pazifischen Raum: Dort ging der Umsatz um 16 Prozent (währungsbereinigt -14 Prozent) auf 76 Millionen Euro zurück. Für einen Lichtblick sorgte die Entwicklung auf dem chinesischen Festland, wo die Erlöse währungsbereinigt um 27 Prozent zulegten.
Die Erlöse im Onlingeschäft wachsen um 62 Prozent
Im eigenen Einzelhandel schrumpfte der weltweite Umsatz gegenüber dem Vorjahreszeitraum um 22 Prozent (währungsbereinigt -20 Prozent) auf 335 Millionen Euro. Kräftig zulegen konnte das Onlinegeschäft, dessen Erlöse um 62 Prozent (währungsbereinigt +66 Prozent) auf 48 Millionen Euro wuchsen. Das reichte allerdings nicht, um einen Umsatzrückgang um 29 Prozent (währungsbereinigt -27 Prozent) auf 287 Millionen Euro im stationären Retail auszugleichen.
Im Großhandelsgeschäft sank der Umsatz um 31 Prozent (währungsbereinigt -30 Prozent) auf 183 Millionen Euro. „Ein zurückhaltendes Bestellverhalten im Zuge der Pandemie führte zu geringeren Auslieferungen an Handelspartner, vor allem in Europa und den USA“, erläuterte das Unternehmen. Die weltweiten Lizenzeinnahmen gingen um 35 Prozent auf 14 Millionen Euro zurück.
Umfangreiche Sparmaßnahmen sorgen für schwarze Zahlen
Dank umfangreicher Kostensenkungen kehrte der Konzern immerhin in die Gewinnzone zurück, nachdem er in den ersten beiden Quartalen des laufenden Jahres Verluste verbuchen musste. Das operative Ergebnis belief sich auf 15 Millionen Euro, lag damit aber um 83 Prozent unter dem Niveau des Vorjahresquartals. Der Nettogewinn schrumpfte um 94 Prozent auf drei Millionen Euro.
Angesichts der weiterhin unsicheren Rahmenbedingungen verzichtete das Unternehmen erneut auf Prognosen für das Gesamtjahr. Vorstandssprecher Müller gab sich entsprechend zurückhaltend: „Die weitere Erholung unseres globalen Geschäfts steht auch mit Blick auf das wichtige Schlussquartal weiterhin klar im Fokus“, erklärte er. „Gleichzeitig konzentrieren wir uns unvermindert darauf, unsere strategischen Initiativen konsequent umzusetzen, um zügig auf unseren Wachstumskurs zurückzukehren.“
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