Nur noch drei Präsenztage: Hugo Boss setzt dauerhaft aufs Homeoffice
Wird geladen...
Der Metzinger Modekonzern Hugo Boss AG hat die im Laufe der Covid-19-Pandemie gesammelten Erfahrungen mit Homeoffice-Modellen zu einer grundsätzliche Reform seiner Arbeitszeitregeln genutzt. Viele Beschäftigte müssen demnach künftig nur noch an drei festen Präsenztagen pro Woche im Büro erscheinen und können die restliche Arbeit mobil erledigen. Schon im Oktober werde das neue Konzept mit dem Titel „Threedom of Work“ umgesetzt, teilte das Unternehmen am Mittwoch mit. „Als eines der ersten Unternehmen in der Textilbranche macht Hugo Boss damit die dauerhafte Ausweitung des mobilen Arbeitens zum Standard“, erklärte der Konzern.
„Das Konzept sieht drei Präsenztage von Dienstag bis Donnerstag vor, während die Mitarbeitenden an den anderen beiden Tagen in der Wahl ihres Arbeitsortes frei sind“, heißt es in einer Mitteilung. „Die drei Präsenztage stellen sicher, dass Meetings und Veranstaltungen planbar sind, zudem fördern sie weiterhin die Unternehmenskultur, die bei Hugo Boss besonders auf dem persönlichen Miteinander beruht.“ Der bereits vom Vorstand und Betriebsrat beschlossene Plan gelte vorerst „für die rund 3.200 Mitarbeitenden in Deutschland, deren Tätigkeit keine physische Anwesenheit am Arbeitsplatz erfordert“, erklärte der Konzern. Aber auch in den internationalen Tochtergesellschaften sollen vergleichbare Modelle „zeitnah“ umgesetzt werden.
Gute Erfahrungen im Lockdown: Die Mitarbeiter befürworten „mobile“ Arbeitstage
Mit dem neuen Konzept reagierte der Bekleidungsanbieter nach eigenen Angaben auf die Ergebnisse einer internen Umfrage, in der sich die große Mehrheit der Beschäftigten für „zwei bis drei Tage mobiles Arbeiten in der Woche“ ausgesprochen hatte. „Sie fühlten sich in der Corona-Krise im Homeoffice weniger gestresst, waren produktiver und hatten mehr Zeit für die Familie“, erläuterte das Unternehmen. So hätten die Arbeitsergebnisse während des Lockdowns nicht gelitten: „Der ungeplante Großversuch im Homeoffice hat somit gezeigt, dass die physische Anwesenheit im Büro an fünf Tagen in der Woche für das Arbeitsergebnis nicht entscheidend ist“, erklärte Hugo Boss.
Der Konzern hofft nun „auf eine größere Attraktivität als Arbeitgeber“ aufgrund des neuen Modells – und sieht noch einen weiteren Nutzen: Durch die Reduzierung von Anfahrtswegen ergebe sich auch „ein Beitrag zum Klimaschutz“, betonte das Unternehmen.
Weiterlesen:
- Hugo Boss: Umsatzeinbruch und hoher Verlust im zweiten Quartal
- Ressort-Zusammenlegung bei Boss – zwei kreative Leiter müssen gehen
- Modenschau im September: Hugo Boss bekennt sich zur Mailänder Modewoche
- Hugo Boss peilt Online-Umsatz von über 400 Millionen Euro an
- Hugo Boss: Daniel Grieder wird CEO – aber erst im Juni 2021
Foto: Boss Facebook-Page