KappAhl macht im ersten Quartal deutlich weniger Gewinn
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Der schwedische Bekleidungshändler KappAhl AB ist mit durchwachsenen Zahlen ins Geschäftsjahr 2018/19 gestartet. Im Auftaktquartal konnte das Unternehmen seinen Umsatz steigern, der Gewinn schrumpfte allerdings beträchtlich. Das geht aus einem Zwischenbericht hervor, den KappAhl am Mittwoch vorlegte.
Demnach belief sich der Konzernumsatz in den Monaten September bis November auf 1,19 Milliarden Schwedische Kronen (115,8 Millionen Euro). Er übertraf das entsprechende Vorjahresniveau damit um 2,4 Prozent. Den Zuwachs verdankte der Einzelhändler allerdings nur neu eröffneten Filialen und positiven Währungseffekten. Auf vergleichbarer Fläche ging der Umsatz um 1,8 Prozent zurück.
Deutlich zulegen konnte KappAhl immerhin im Online-Geschäft: Dort stiegen die Erlöse um 39 Prozent. Allerdings hat das Unternehmen in diesem wichtigen Segment noch eine Menge aufzuholen: Zuletzt betrug der Anteil des E-Commerce am Gesamtumsatz lediglich knapp sieben Prozent.
Trotz der Umsatzsteigerung hatte auch KappAhl mit Problemen zu kämpfen. Die Geschäfte litten unter dem ungewöhnlich warmen Herbstwetter, aber auch unter hausgemachten Schwächen: „Wir sind mit der Entwicklung bei unserer Damenmode weniger zufrieden, weil sie für die Kundinnen nicht attraktiv genug war“, räumte Finanzchef Peter Andersson, der den Konzern derzeit als Interim-CEO führt, in einer Mitteilung ein. Die „nachlassende Nachfrage“ habe insgesamt zu „einer raschen Abfolge kostspieliger Rabattaktionen“ geführt, so Andersson.
Rabattaktionen und Expansionskosten belasten das Ergebnis
Die hohen Preisnachlässe belasteten das Ergebnis. Zudem fielen aufgrund der Flächenexpansion höhere Kosten an. So sank der operative Gewinn gegenüber dem Vorjahreszeitraum um 42,2 Prozent auf 52 Millionen Schwedische Kronen. Der Quartalsüberschuss schrumpfte sogar um 46,8 Prozent auf 41 Millionen Schwedische Kronen (4,0 Millionen Euro).
Um den neuen Herausforderungen der Branche gewachsen zu sein, setzt der Konzern auf verschiedene Maßnahmen. Neben dem Ausbau des E-Commerce und der Omnichannel-Angebote zählen dazu auch Veränderungen in der Lieferkette. So hat das Unternehmen damit begonnen, einige Produktionsbereiche von Asien nach Europa zu verlegen. Davon verspricht es sich eine höhere Flexibilität und die Möglichkeit, schneller auf Trends zu reagieren. Bei der erstmals in den Filialen erhältlichen Kollektion namens „News“ betrage der Zeitraum vom Entwurf bis zur Auslieferung aufgrund dieser Neuerungen nur noch zehn Wochen, erklärte Andersson.
Foto: KappAhl