Nach „enttäuschendem“ Schlussquartal: Ludwig Beck verfehlt 2024 sein Umsatzziel

Von Jan Schroder

27. März 2025

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Business
Das Stammhaus von Ludwig Beck am Münchener Marienplatz Bild: Ludwig Beck AG

Der Münchener Handelskonzern Ludwig Beck hat im Geschäftsjahr 2024 nur ein geringes Umsatzwachstum erzielt. Zudem rutschte das Unternehmen aufgrund von negativen Sondereffekten in die Verlustzone. Das geht aus aktuellen Zahlen hervor, die am Donnerstag veröffentlich wurden.

Der Bruttoumsatz erreichte demnach im vergangenen Jahr eine Höhe von 87,2 Millionen Euro. Damit übertraf er das Niveau von 2023 um 0,8 Prozent, verfehlte aber den Prognosekorridor von 90 bis 93 Millionen Euro. Der Nettoumsatz stieg von 72,7 auf 73,3 Millionen Euro.

Das Weihnachtsgeschäft bleibt hinter den Erwartungen zurück

Nachdem bereits in den ersten drei Quartalen widrige Rahmenbedingungen die Nachfrage belastet hatten, erfüllten sich die Hoffnungen auf einen starken Endspurt nicht. „Das traditionell umsatzstärkste vierte Quartal und insbesondere das Weihnachtsgeschäft verliefen nicht zuletzt aufgrund der massiven Auswirkungen des aus dem Onlinebereich entstandenen Black Friday ebenfalls enttäuschend“, räumte das Unternehmen in einer Mitteilung ein.

Im Stammhaus am Münchener Marienplatz erhöhte sich der Jahresumsatz um 2,8 Prozent. „Die Umsatzverluste im Onlinebereich speziell im Beautysortiment dämpften jedoch diese durchaus positive Entwicklung“, erklärte der Einzelhändler. „Neben starken Preiskämpfen musste ein Vertriebskanal aufgrund regulatorischer Vorgaben einiger Hauptlieferanten geschlossen werden.“

Weil das Unternehmen seine Bruttomage stabil halten konnte, erhöhte sich das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) von 9,9 auf 10,2 Millionen Euro. Aufgrund höherer Zinsbelastungen ging das Ergebnis vor Steuern (EBT) allerdings von 0,6 auf 0,5 Millionen Euro zurück.

Für 2025 erwartet das Management „keine großen Umsatz- und Ertragssprünge“.

Unter dem Strich stand ein Nettoverlust von 2,9 Millionen Euro, nachdem im Vorjahr ein Überschuss von 0,4 Millionen Euro erzielt worden war. Der Fehlbetrag war nach Angaben des Managements aber auf einen „einmaligen Sondereffekt“ zurückzuführen.

„Aufgrund der sich massiv verschlechternden Rahmenbedingungen rund um den Wirtschaftsstandort Deutschland und um den textilen Einzelhandel hat die Gesellschaft ihre mittelfristigen Prognosen nach unten korrigiert und einen großen Teil der aktivierten Steuern auf Verlustvorträge, die ausschließlich aus den Coronajahren stammen, in Höhe von 3,0 Millionen Euro ausgebucht“, erläuterte das Unternehmen. Bei dieser Maßnahme habe es sich „lediglich um eine Buchwertkorrektur“ gehandelt, die steuerlichen Verlustvorträge blieben „in voller Höhe erhalten“. 

Für 2025 erwartet das Management aufgrund der anhaltend schwierigen Marktsituation „keine großen Umsatz- und Ertragssprünge“. Prognostiziert wird ein Bruttoumsatz auf Konzernebene im Bereich von 88 bis 91 Millionen Euro. Das Ergebnis vor Steuern (EBT) soll zwischen 0,5 und 1,8 Millionen Euro liegen.

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