Nach Umsatzeinbruch und hohen Verlusten: Hugo Boss erwartet 2021 „spürbare Erholung“
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Der Metzinger Modekonzern Hugo Boss AG hat das Geschäftsjahr 2020 mit erheblichen Umsatzeinbußen und einem hohen Verlust abgeschlossen. In der zweiten Jahreshälfte erlebte das Unternehmen aber Erholungstendenzen: So konnte es trotz der erneuten Lockdowns in einigen wichtigen Märkten auch im Schlussquartal einen operativen Gewinn erzielen.
Nun hofft Vorstandssprecher Yves Müller auf weitere Fortschritte: „Wir sind mit der Umsetzung unserer strategischen Initiativen deutlich vorangekommen – allen voran im wichtigen Onlinegeschäft und in China“, erklärte er am Donnerstag in einer Mitteilung. „Auch wenn die Pandemie unser Geschäft kurzfristig noch stark beeinträchtigt, bin ich für die Entwicklung im weiteren Jahresverlauf sehr zuversichtlich. Wir werden den globalen Trend der Casualisierung auch weiterhin für uns zu nutzen wissen.“
2020 lag der Nettoverlust bei 219 Millionen Euro
Im vergangenen Jahr erwirtschaftete Hugo Boss einen Umsatz in Höhe von 1,95 Milliarden Euro. Gegenüber 2019 bedeutete das einen Rückgang um 33 Prozent. Bereinigt um Wechselkursveränderungen schrumpften die Erlöse um 31 Prozent. Ein Plus von 49 Prozent im Onlinegeschäft konnte die Auswirkungen der Covid-19-Pandemie auf den stationären Einzelhandel nicht annähernd ausgleichen.
Alle Marktregionen waren im Laufe des Jahres von der Krise betroffen. So sank der Umsatz in der Region EMEA, die Europa, den Nahen Osten und Afrika umfasst, um 32 Prozent (währungsbereinigt -31 Prozent) auf 1,23 Milliarden Euro. In Amerika gingen die Erlöse um 45 Prozent (währungsbereinigt -42 Prozent) auf 308 Millionen Euro zurück, im asiatisch-pazifischen Raum um 22 Prozent (währungsbereinigt -20 Prozent) auf 343 Millionen Euro. Die Lizenzeinnahmen verringerten sich um 23 Prozent auf 64 Millionen Euro.
Der Umsatzschwund und Wertminderungen in Höhe von 110 Millionen Euro, die „im Zusammenhang mit den negativen Auswirkungen von Covid-19 auf das eigene Einzelhandelsgeschäft“ vorgenommen wurden, drückten den Konzern tief in die roten Zahlen: Der Verlust vor Zinsen und Steuern (EBIT) belief sich auf 236 Millionen Euro, nachdem Hugo Boss im Vorjahr noch einen operativen Gewinn in Höhe von 344 Millionen Euro erzielt hatte. Unter dem Strich stand ein Nettofehlbetrag von 219 Millionen Euro. 2019 hatte der Konzern noch einen Überschuss in Höhe von 205 Millionen Euro ausgewiesen.
Für 2021 prognostiziert der Konzern ein deutliches Umsatzplus und starke Ergebnisverbesserungen
Im vierten Quartal konnte Hugo Boss zwar ein „deutlich zweistelliges Umsatzplus“ auf dem chinesischen Festland erzielen, in Europa und Amerika litten die Geschäfte aber weiterhin unter den Folgen der Pandemie. So sank der Umsatz im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 29 Prozent (währungsbereinigt -26 Prozent) auf 583 Millionen Euro. Für einen Lichtblick sorgte das EBIT, das mit 13 Millionen Euro wieder positiv ausfiel. Gegenüber dem Schlussquartal 2019 schrumpfte es allerdings um 89 Prozent. Der Nettoverlust lag bei 19 Millionen Euro, nachdem im Vorjahreszeitraum ein Gewinn von 60 Millionen Euro verbucht worden war.
Im laufenden Jahr soll es nun wieder aufwärts gehen: Zwar werde das erste Quartal noch „deutlich von den negativen Auswirkungen der Pandemie beeinträchtigt“, doch im weiteren Jahresverlauf erwartet der Konzern „eine spürbare Erholung seines globalen Geschäfts“. Hoffnungen setzt das Unternehmen dabei auf „die weltweit fortschreitenden Impfkampagnen sowie die vielerorts angestrebte schrittweise Aufhebung der Lockdowns und Einschränkungen des öffentlichen Lebens“.
Das soll sich auch in den Resultaten spiegeln: Für 2021 prognostiziert Hugo Boss einen Konzernumsatz „deutlich über dem Niveau des Jahres 2020“ sowie „einen starken Anstieg des EBIT sowie des Konzernergebnisses“.
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Foto: Boss Facebook-Page