Neues Anreizmodell: Boohoo knüpft Boni an Aktienkursverbesserungen
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Der britische Bekleidungshändler Boohoo Group Plc will dem anhaltenden Kursverfall seiner Aktien mit einem neuen Bonussystem für die Führungsetage entgegenwirken. Im Rahmen des am Donnerstag vorgestellten „Wachstumsplans“ knüpft der Konzern die erfolgsbasierten Vergütungen künftig an fest definierte Fortschritte bei der Steigerung des Börsenwertes. Der Aktienkurs des Unternehmens ist seit seinem Höchststand Mitte 2019 um knapp 90 Prozent abgerutscht.
„Vor dem Hintergrund einer einzigartigen und beispiellosen Kombination makroökonomischer und börslicher Gegenwinde in den vergangenen drei Jahre ist die Marktkapitalisierung von Boohoo trotz der großen Anstrengungen des Führungsteams deutlich zurückgegangen“, räumte der Konzern in einer Mitteilung ein. Die bestehenden Bonusprogramme hätten aufgrund dieser Entwicklung „wenig oder keinen Nutzen“ und funktionierten daher nicht mehr als „effektive Anreizmechanismen“ für die wichtigen Führungskräfte.
Im Rahmen des nun vorgestellten, auf fünf Jahre angelegten Modells werden die Boni an konkrete Zielmarken für die Steigerung des Aktienkurses geknüpft. Insgesamt sind fünf Stufen vorgesehen, die erste ist erreicht, wenn der derzeit bei knapp 49 Britischen Pence liegende Aktienkurs auf 95 Britische Pence verbessert wird. Der Maximalbonus wird bei einem Aktienkurs von 3,95 Britischen Pfund und einer daraus resultierenden Marktkapitalisierung von 5,0 Milliarden Britischen Pfund erreicht.
Die beteiligten Führungskräfte erhalten beim Erreichen jeder Zielmarke eine festgelegte Anzahl neuer Aktien des Konzerns. Die höchsten Boni würde demnach CEO John Lyttle einstreichen. Sollte das Maximalziel erreicht werden, könnte er sich über aktienbasierte Zusatzvergütungen im Wert von insgesamt 50 Millionen Britischen Pfund (56 Millionen Euro) freuen.
Das neue Modell sei nach einem „umfassenden Konsultationsprozess mit den Anteilseignern“ entwickelt worden und sorge für eine „direkte Verknüpfung der Interessen der Führungskräfte mit jenen der Aktionäre“, erläuterte Boohoo. Obwohl dazu keine rechtliche Verpflichtung besteht, will der Konzern den Plan „im Sinne einer guten Unternehmenskultur“ auf der kommenden Jahreshauptversammlung im März zur Abstimmung stellen.
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