Umsatzrückgang im ersten Halbjahr: Boohoo rutscht in die roten Zahlen
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Der britische Bekleidungshändler Boohoo Group Plc hat in der ersten Hälfte des Geschäftsjahres 2022/23 die widrigen Rahmenbedingungen zu spüren bekommen. Laut einem am Mittwoch veröffentlichten Zwischenbericht erlitt der Fast-Fashion-Spezialist einen erheblichen Umsatzrückgang und rutschte in die Verlustzone. Als Gründe nannte das Unternehmen die sinkende Nachfrage aufgrund des steigenden Inflationsdrucks sowie Lieferschwierigkeiten im internationalen Geschäft.
In den Monaten März bis August belief sich der Nettoumsatz des Konzerns demnach auf 882,5 Millionen Britische Pfund (986,1 Millionen Euro). Damit lag er um zehn Prozent unter dem entsprechenden Vorjahresniveau. In Großbritannien schrumpften die Erlöse um vier Prozent, im Auslandsgeschäft gingen sie sogar um 17 Prozent zurück.
Höhere Fracht- und Logistikausgaben, die unerwartet schwache Nachfrage und „die hohe Kosteninflation aufgrund des makroökonomischen Umfelds“ sowie strategische Investitionen hätten das Ergebnis zusätzlich belastet, erklärte das Unternehmen. So ging das um Sondereffekte bereinigte Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) gegenüber dem Vorjahreszeitraum um 58 Prozent auf 35,5 Millionen Britische Pfund zurück.
Unter dem Strich stand ein ausgewiesener Nettoverlust in Höhe von 14,7 Millionen Britischen Pfund (16,4 Millionen Euro), nachdem der Konzern in der ersten Hälfte des Vorjahres noch einen Überschuss von 17,8 Millionen Britischen Pfund erzielt hatte. Bereinigt um Einmalfaktoren sackte das Nettoergebnis um 92 Prozent auf 3,8 Millionen Britische Pfund ab.
Bei den Aussichten für den Rest des laufenden Geschäftsjahres gab sich das Management zurückhaltend. Sollten die widrigen Rahmenbedingungen bestehen bleiben, sei mit einem Umsatzrückgängen auf dem Niveau der ersten Jahreshälfte zu rechnen, teilte das Unternehmen mit. Gleichzeitig senkte es seine Ergebnisprognose. Erwartet wird nun eine um Sondereffekte bereinigte EBITDA-Marge im Bereich von drei bis fünf Prozent. Zuvor hatte der Zielkorridor zwischen vier und sieben Prozent gelegen.
Der Konzern kündigte an, seine bereits eingeleiteten Reformmaßnahmen bei der Beschaffung, beim Bestandsmanagement und bei der Kontrolle der Fixkosten weiter voranzutreiben. „Der Verwaltungsrat ist der Ansicht, dass sich die Gruppe durch die kurzfristige Konzentration auf die Optimierung der Geschäftsabläufe in eine gute Position bringen wird, um in Zukunft die Rentabilität und die finanziellen Resultate zu verbessern“, heißt es in einer Mitteilung.