Primark erweitert nachhaltiges Baumwollprogramm
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Der irische Textilhändler Primark hat eine wesentliche Erweiterung seines Programms zur Beschaffung nachhaltiger Baumwolle bekannt gegeben. Demnach sollen bis 2023 275.000 Landwirt:innen in nachhaltigeren Anbaumethoden geschult werden. Dies bedeutet einen Anstieg um 80 Prozent; bis jetzt wurden 150.000 Bäuer:innen in Indien, Bangladesch und Pakistan geschult, davon 80 Prozent Frauen.
„Unser Programm für nachhaltige Baumwolle spielt eine wesentliche Rolle in unserer langfristigen Vision, nachhaltigere Kleidung für alle erschwinglich zu machen. Mehr als die Hälfte unserer Kleidung wird aus Baumwolle hergestellt. Indem wir die Zahl der Landwirt:innen weiter erhöhen, können wir unsere Verpflichtung erfüllen, dass die gesamte Baumwolle in unserer Kleidung bis 2027 Biobaumwolle oder recycelt ist oder aus unserem Programm stammt“, erklärt Primark Cares-Direktorin Lynne Walker in einer Mitteilung.
Anteil nachhaltiger Baumwolle soll auf 60 Prozent steigen
Derzeit stammt mehr als ein Viertel (27 Prozent) der für Primark-Bekleidung verwendeten Baumwolle aus dem Programm, die vom Dorf der Anbauer:innen bis ins Geschäft zurückverfolgt werden kann. Durch die Erweiterung soll dieser Anteil auf 60 Prozent steigen. Derzeit sind nur 4 Prozent der hergestellten Bekleidung aus Biobaumolle und 2 Prozent aus recycelter Baumwolle.
Primark entwickelte das Programm selbst und startete das erste Pilotprojekt in Indien in Zusammenarbeit mit den Agrarexpert:innen von Cotton Connect und der Basisorganisation Self-Employed Women's Association im Jahr 2013. Seitdem wurde es mit dem Fachwissen lokaler Marktpartner:innen auf Pakistan und Bangladesch ausgeweitet.
„Wir freuen uns, unsere langjährige Partnerschaft mit Primark fortzusetzen und gemeinsam an dem größten Programm dieser Art eines einzelnen Einzelhändlers in der Modebranche zu arbeiten. Jedes Programm dieser Größenordnung ist komplex, aber durch die enge Zusammenarbeit mit Primark und den lokalen Partner:innen sind wir zuversichtlich, dass wir Primarks Ambitionen unterstützen und den Lebensunterhalt von Tausenden von Bäuer:innen sichern können“, fügt Cotton Connect-CEO Alison Ward hinzu.
Die Landwirt:innen werden darin geschult, weniger chemische Pestizide und Düngemittel zu verwenden und weniger Wasser zu verbrauchen, wodurch die Inputkosten gesenkt und ihre Gewinne verbessert werden. Zudem reduzieren sich die Auswirkungen auf die Umwelt, die Baumwollbeschaffung verändert sich und die Lebensbedingungen der Bäuer:innen verbessern sich. Das Programm hat bereits fast 150.000 Kleinbauern geschult, von denen 80 Prozent Frauen sind.
„Dieses Programm ist ein Beweis dafür, wie langfristige Investitionen in Landwirt:innen dazu beitragen können, ihre finanzielle Widerstandsfähigkeit für sich selbst, ihre Familien und Gemeinschaften zu stärken. Es ist unglaublich zu sehen, wie weit dieses Programm seit 2013 gekommen ist, als wir mit rund 1.200 Baumwollbäuerinnen in Indien begannen, bis zu dem Punkt, an dem es heute steht und die Lebensgrundlage von immer mehr Bäuer:innen in ganz Indien verbessert“, bestätigt Reema Nanavaty, Leiterin der Self-Employed Women's Association (SEWA) und RUDI (Rural Urban Distribution Network).
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