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Primark: Neueröffnungen sorgen für Umsatzplus im Jubiläumsjahr

Von Jan Schroder

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Der irische Textildiscounter Primark hat im Geschäftsjahr 2018/19 beim Umsatz und Ergebnis zulegen können. Der Bekleidungshändler, der sein fünfzigjähriges Bestehen feierte, konnte seine Erlöse allerdings nur dank neu eröffneter Filialen steigern. Belastet wurde die Umsatzentwicklung in den vergangenen zwölf Monaten durch schwache Geschäfte in Deutschland. Das geht aus dem Jahresbericht hervor, den der Mutterkonzern Associated British Foods plc (ABF) am Dienstag vorlegte.

Demnach belief sich der Umsatz von Primark im zurückliegenden Geschäftsjahr, das am 14. September abgeschlossen wurde, auf 7,79 Milliarden Britische Pfund (9,04 Milliarden Euro). Damit lag er um 4,2 Prozent über dem Vorjahr. Bereinigt um Wechselkursveränderungen stiegen die Erlöse um 4,1 Prozent.

Fortschritte machte der Textilhändler auch beim Ergebnis: Der um Sondereffekte bereinigte Betriebsgewinn erreichte 913 Millionen Britische Pfund (1,06 Milliarden Euro) und lag damit um acht Prozent über dem Vorjahresniveau. Das Unternehmen begründete dies mit niedrigeren Preisnachlässen und Effizienzsteigerungen im Einkauf. Der Konzern warnte aber erneut vor einem Rückgang der Marge in der ersten Hälfte des neuen Geschäftsjahres. Der höhere Dollarkurs habe die Einkaufspreise steigen lassen, hieß es zur Begründung.

Auf vergleichbarer Fläche sank der Jahresumsatz um zwei Prozent

Das Umsatzplus verdankte der Primark seiner fortgesetzten Flächenexpansion. So erweiterte Primark sein Filialnetz im Laufe des Geschäftsjahres von 360 auf 373 Standorte. Unter den Neueröffnungen waren auch drei neue deutsche Stores in Berlin, Wuppertal und Bonn. Auf vergleichbarer Fläche gingen die Erlöse hingegen um 2,0 Prozent zurück.

Solide entwickelte sich der Umsatz in Großbritannien, wo ein Wachstum um 2,5 Prozent erzielt wurde. Auf vergleichbarer Fläche sanken die Erlöse dort um 1,0 Prozent, übertrafen damit aber die allgemeine Branchenentwicklung angesichts des „schwierigen Gesamtmarkts“ für Kleidung, Schuhe und Accessoires.

Schwache Zahlen in Deutschland belasteten die Entwicklung

In den Staaten der Eurozone erzielte Primark ein währungsbereinigtes Umsatzplus von 4,8 Prozent. Dazu trugen nach Angaben des Unternehmens „exzellente Zuwächse“ in Spanien und Frankreich sowie „starke Resultate“ in Italien und Belgien bei. Flächenbereinigt schrumpfte der Umsatz in der Region allerdings um 2,9 Prozent. Der Konzern führte das vor allem auf die „schwache Performance“ in Deutschland zurück. Ohne den Abwärtstrend in den hiesigen Filialen wären die Erlöse in der Eurozone flächenbereinigt nur um 1,1 Prozent gesunken, erklärte das Unternehmen.

Auf die anhaltenden Probleme in Deutschland hat der Konzern bereits reagiert. So wurde ein neuer Managing Director für diesen Markt berufen und eine Reihe von Maßnahmen eingeleitet, etwa spezielle lokale Marketingkampagnen. Trotzdem plant Primark, im kommenden Jahr die Verkaufsfläche einiger hiesiger Filialen zu verkleinern.

Im laufenden Jahr will Primark weiter expandieren

Erfolgreicher war Primark in den USA, wo der Umsatz im jüngsten Geschäftsjahr nicht nur in absoluten Zahlen, sondern auch auf vergleichbarer Fläche gesteigert wurde. Durch die Senkung der Betriebskosten konnte der Einzelhändler zudem seinen operativen Verlust in den Vereinigten Staaten „signifikant“ verringern. Angesichts der jüngsten Fortschritte kündigte das Unternehmen an, die Expansion in Nordamerika fortzusetzen. Ansonsten sieht Primark derzeit in Frankreich, Italien, Spanien und Osteuropa die größten Wachstumspotenziale. Für das laufende Geschäftsjahr sind insgesamt 19 neue Filialen geplant. Darunter ist auch der erste Shop in Polen, der im kommenden Frühjahr in der Hauptstadt Warschau eröffnet werden soll.

Foto: Primark

ABF
Associated British Foods Plc
Primark