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PVH überrascht im dritten Quartal dank guter Geschäfte in Europa

Von Jan Schroder

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Der US-amerikanische Bekleidungskonzern PVH Corporation hat im dritten Quartal 2019/20 die Erwartungen übertroffen. Das lag vor allem an kräftigen Umsatzzuwächsen in Europa. Angesichts der insgesamt erfreulichen Zahlen hob die Muttergesellschaft der Marken Calvin Klein und Tommy Hilfiger am Dienstag ihre Ergebnisprognosen für das gesamte Geschäftsjahr an.

Im zurückliegenden Quartal, das am 3. November endete, belief sich der Konzernumsatz auf 2,59 Milliarden US-Dollar (2,35 Milliarden Euro), was einer Steigerung um 2,5 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum entsprach. Bereinigt um Wechselkursveränderungen wuchsen die Erlöse um 4,4 Prozent. Die Analysten hatten im Durchschnitt lediglich einen Quartalsumsatz von 2,54 Milliarden US-Dollar erwartet.

Der Umsatz von Tommy Hilfiger wächst um knapp zehn Prozent

Wachstumsmotor war die Marke Tommy Hilfiger, deren Erlöse um 9,8 Prozent (währungsbereinigt +12,4 Prozent) auf 1,24 Milliarden US-Dollar stiegen. Während die Erlöse in Nordamerika mit 422,8 Millionen US-Dollar das Vorjahresniveau knapp verfehlten (-0,4 Prozent), stiegen sie im internationalen Geschäft kräftig. Dort verbuchte das Label ein Plus von 15,9 Prozent (währungsbereinigt +19,9 Prozent) und kam auf 821,1 Millionen US-Dollar. Der Konzern begründete das mit überraschend starken Zuwächsen in Europa und der kürzlich erfolgten Übernahme der Geschäfte in Australien sowie in Zentral- und Südostasien in Eigenregie.

Calvin Klein konnte seinen Umsatz lediglich um 0,6 Prozent (währungsbereinigt +2,5 Prozent) auf 968,9 Millionen US-Dollar steigern. In Nordamerika musste die Marke einen Rückgang um 5,3 Prozent (währungsbereinigt -5,2 Prozent) auf 455,3 Millionen US-Dollar hinnehmen, der aber durch ein kräftiges Wachstum im Ausland mehr als ausgeglichen wurde: Im internationalen Geschäft legte das Label dank eines „soliden Wachstums“ in Europa und positiver Effekte der Umstrukturierung in Australien um 6,5 Prozent (währungsbereinigt +10,2 Prozent) auf 513,6 Millionen US-Dollar zu. Probleme in Asien, die aus den Unruhen in Hongkong und dem schwelenden Handelsstreit zwischen den USA und China resultierten, bremsten allerdings das Wachstumstempo. Der gemeinsame Umsatz der übrigen Konzernmarken, zu denen etwa Speedo, Arrow und Van Heusen zählen, belief sich auf 374,9 Millionen US-Dollar und lag damit um 12,6 Prozent unter dem Vorjahresniveau.

Der Konzern hebt seine Gewinnprognosen an

Sondereffekte, höhere Betriebskosten und die schwache Entwicklung der kleineren Konzernmarken belasteten das Ergebnis. So sank der auf die Anteilseigner entfallende Nettogewinn gegenüber dem Vorjahresquartal um 13,9 Prozent auf 209,2 Millionen US-Dollar (189,9 Millionen Euro). Der verwässerte Gewinn pro Aktie ging von 3,15 auf 2,82 US-Dollar zurück, übertraf aber die Erwartungen. Bereinigt um Einmalkosten, die sich im vergangenen Vierteljahr vor allem aus der Übernahme der Geschäfte in Australien und Teilen Asiens sowie Restrukturierungsmaßnahmen bei Calvin Klein ergaben, erreichte das Ergebnis pro Aktie 3,10 US-Dollar. Damit lag es um rund drei Prozent unter dem entsprechenden Vorjahresniveau von 3,21 US-Dollar.

Aufgrund der trotz des Rückgangs unerwartet hohen Gewinne im dritten Quartal schraubte die Konzernführung die Jahresprognosen nach oben: Sie rechnet nun mit einem verwässerten Ergebnis pro Aktie im Bereich von 8,04 bis 8,06 US-Dollar, nachdem zuvor 7,95 bis 8,05 US-Dollar erwartet worden waren. Bereinigt um Sondereffekte soll der Gewinn pro Aktie jetzt 9,43 bis 9,45 US-Dollar erreichen. Die vorige Prognose hatte bei 9,30 bis 9,40 US-Dollar gelegen. Konzernchef Emanuel Chirico warnte allerdings davor, dass die wichtige Festtagssaison von starker Konkurrenz und hohen Preisnachlässen geprägt sein werde. Zudem gebe es weiterhin „Gegenwind“ aufgrund der anhaltenden „makroökonomischen und geopolitischen Unsicherheiten“.

Foto: Tommy Hilfiger Facebook-Page

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