Reno ist insolvent
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Reno meldet Insolvenz an und reiht sich damit in die Liste von Schuhhändlern wie Görtz oder Salamander, die in den vergangenen Monaten ins Schlingern gerieten.
Die Insolvenzverfahren für den Mutterkonzern Reno Schuhcentrum GmbH und die Tochter die Reno Schuh Gmbh wurde am Dienstag vom Amtsgericht Hameln angeordnet, zeigt ein Eintrag auf der Webseite Insolvenzbekanntmachungen.de. Rechtsanwalt Immo Hamer von Valtier aus Hannover wurde zum vorläufigen Insolvenzverwalter bestellt.
Reno betreibt laut Unternehmensangaben derzeit rund 180 Filialen und beschäftigt insgesamt rund 1000 Mitarbeitende. Der eingereichte Insolvenzantrag betrifft demnach nur die deutschen Filialen - nicht die Schwester-Unternehmen in Österreich und der Schweiz.
Reno steckte schon länger in der Krise
Der Schuhhändler wurde erst vor einem halben Jahr von der HR Group an die Cm.Sports GmbH mit Sitz im niedersächsischen Springe verkauft. Reno galt einst der zweitgrößte Schuhhändler Deutschlands mit rund 500 Filialen.
Bereits vor der Übernahme durch einen neuen Gesellschafter im Herbst 2022 sei eine Insolvenz nicht auszuschließen gewesen, hieß es in einer Mitteilung. Das Unternehmen befinde sich derzeit in Abstimmung mit dem vorläufigen Insolvenzverwalter, um aus der Insolvenz heraus einen Neustart zu ermöglichen, sagte der für Finanzen zuständige Reno-Geschäftsführer, Dieter Metz.
Versuche, das Unternehmen etwa durch Kosteneinsparungen wieder in die Gewinnzone zu bringen, seien nicht ausreichend erfolgreich gewesen. "Wir hatten eigentlich vor, mit etwas verkleinerter Mannschaft, einem guten Grundbestand an Filialen und neuem Sortiment durchzustarten", sagte Metz. In den vergangenen Monaten seien Umsätze allerdings hinter den Erwartungen zurückgeblieben.
Der Onlineshop von Reno ist am Mittwoch bereits nicht mehr erreichbar. Der Fokus des Insolvenzverwalters von Valtiers liege nun darauf den Geschäftsbetrieb wieder in Gang zu bringen und den Beschäftigten wieder eine Perspektive zu bieten, wie die Wirtschaftswoche zuvor berichtete.
Krise in der Schuhbranche
Reno ist kein Einzelfall. Große Teile des Schuhhandels stecken durch die Folgen der Corona-Pandemie und die durch den Ukraine-Krieg ausgelöste Preisexplosion in der Krise. Mehr als jedes zehnte Schuhgeschäft habe im vergangenen Jahr seine Türen für immer geschlossen, berichtete kürzlich der Hauptgeschäftsführer des Handelsverbandes Textil Schuhe Lederwaren (BTE), Rolf Pangels. Insgesamt verringerte sich die Zahl der Schuhgeschäfte nach Berechnungen des Verbands binnen Jahresfrist um 1500 oder 13 Prozent auf rund 10 000.
Auch bekannte Namen haben zu kämpfen. So musste der Hamburger Schuhhändler Görtz schon im vergangenen September Rettung in einem Schutzschirm-Insolvenzverfahren suchen. Das Unternehmen mit damals noch 160 Filialen in Deutschland und Österreich begründete den Schritt mit den Auswirkungen des Ukraine-Krieges, der hohen Inflation und den steigenden Energiepreisen, die zu "enormer Kaufzurückhaltung" in den Filialen und im Online-Geschäft geführt hätten.
Inzwischen hat sich zwar ein neuer Investor gefunden, der die Zukunft von Görtz sichern soll. Doch dürfte sich die Zahl der Filialen im Zuge der Sanierungsmaßnahmen halbieren. Auch den Schuhhändler Salamander hat es getroffen, nach einem Schutzschirmverfahren begann die Insolvenz in Eigenverwaltung Anfang März.(FashionUnited/dpa)
Dieser Beitrag wurde um 15:47 Uhr am 29 März 2023 mit weiteren Angaben des Unternehmens zu den Gründen der Insolvenz und Hintergrund zur Schuhbranche aktualisiert.