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Trotz Coronavirus-Krise in China: Nike erzielt solides Umsatzplus im dritten Quartal

Von Jan Schroder

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Der US-amerikanische Sportartikelanbieter Nike Inc. hat im dritten Quartal des Geschäftsjahres 2019/20 seinen Umsatz überraschend deutlich gesteigert. Zwar bremsten die Auswirkungen der Covid-19-Epidemie in China die Wachstumsdynamik, in den übrigen Märkten konnte das Unternehmen aber weiter zulegen. Der Konzerngewinn sei hingegen aufgrund von Einmalbelastungen zurückgegangen, teilte Nike am Dienstagabend mit.

In den Monaten Dezember bis Februar belief sich der Konzernumsatz auf 10,1 Milliarden US-Dollar (9,37 Milliarden Euro). Damit übertraf er das Niveau des entsprechenden Vorjahresquartals um fünf Prozent. Bereinigt um Wechselkursveränderungen wuchsen die Erlöse um sieben Prozent. Die Hauptmarke Nike verbuchte ein Umsatzplus von fünf Prozent (währungsbereinigt +6 Prozent) auf 9,62 Milliarden US-Dollar, das kleinere Label Converse legte um neun Prozent (währungsbereinigt +11 Prozent) auf 506 Millionen US-Dollar zu.

Zuwächse in den übrigen Regionen machen die Umsatzeinbußen in China mehr als wett

In Großchina bekam die Marke Nike die Folgen der Coronavirus-Krise empfindlich zu spüren. Nachdem die Erlöse dort 22 Quartale hintereinander jeweils um einen zweistelligen Prozentsatz gestiegen waren, schrumpften sie diesmal um fünf Prozent (währungsbereinigt -4 Prozent) auf 1,51 Milliarden US-Dollar. Im Februar waren zeitweise etwa 75 Prozent der in Eigenregie betriebenen oder von Partnern geführten Stores der Marke im Land geschlossen, viele der übrigen mussten ihre Öffnungszeiten einschränken. Immerhin konnte der Online-Umsatz in China um über dreißig Prozent gesteigert werden. Mittlerweile seien aber auch fast achtzig Prozent der dortigen Läden wieder geöffnet, erklärte der Konzern.

Die krisenbedingten Einbußen in China wurden aber durch Zuwächse in den übrigen Märkten mehr als ausgeglichen. In Nordamerika stieg der Umsatz um vier Prozent (währungsbereinigt +4 Prozent) auf 3,98 Milliarden US-Dollar, in der Region EMEA, die Europa, den Nahen Osten und Afrika umfasst, wuchs er sogar um elf Prozent (währungsbereinigt +13 Prozent) auf 2,71 Milliarden US-Dollar. Im asiatisch-pazifischen Raum und Lateinamerika legten die Erlöse insgesamt um acht Prozent (währungsbereinigt +13 Prozent) zu und erreichten 1,41 Milliarden US-Dollar.

Die temporären Probleme in China und weitere Sondereffekte sorgen für einen deutlichen Gewinnrückgang

Der Umsatzrückgang im besonders margenstarken Markt China belastete das Ergebnis. Hinzu kamen negative Sondereffekte im Umfang von 400 Millionen US-Dollar aufgrund der Neuorganisation des Vertriebs in den südamerikanischen Ländern Brasilien, Argentinien, Uruguay und Chile sowie höhere Einfuhrzölle in Nordamerika und ungünstige Währungseffekte. Infolgedessen sank der Nettogewinn gegenüber dem Vorjahresquartal um 23 Prozent auf 847 Millionen US-Dollar (785 Millionen Euro).

In den ersten neun Monaten des laufenden Geschäftsjahres kam der Konzern damit auf einen Umsatz in Höhe von 31,1 Milliarden US-Dollar (+7 Prozent) und einen Nettogewinn von 3,33 Milliarden US-Dollar (+10 Prozent). Im Schlussquartal werden sich die Auswirkungen der Coronavirus-Epidemie aber deutlich bemerkbar machen: Seit dem 16. März seien alle eigenen Stores außerhalb von China, Japan und Südkorea bis auf Weiteres geschlossen, erklärte das Unternehmen.

Foto: Nike Inc.
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