Trotz Erholung im zweiten Halbjahr: Calida Group macht 2020 weniger Umsatz und Gewinn
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Der schweizerische Bekleidungskonzern Calida Group zog am Freitag ein insgesamt positives Fazit des Geschäftsjahres 2020, obwohl die Geschäftszahlen unter den Auswirkungen der Covid-19-Krise gelitten hatten. „In einem durch die Corona-Pandemie geprägten und noch nie erlebten Umfeld hat sich unsere Gruppe als äusserst effizient und schlagkräftig erwiesen“, erklärte CEO Reiner Pichler in einer Mitteilung. „Unsere starken Marken und unsere treue Kundschaft, die wir jederzeit beliefern konnten, ermöglichten uns, 2020 weitere Marktanteile zu gewinnen.“
Der Jahresumsatz aus fortgeführten Geschäften – also ohne die Anteile der inzwischen verkauften Marken Oxbow und Eider – lag mit 332,7 Millionen Schweizer Franken (299,9 Millionen Euro) um 10,6 Prozent (währungsbereinigt -7,6 Prozent) unter dem Vorjahresniveau. Der Konzern erlebte aber in den Monaten vor dem Jahreswechsel eine kräftige Erholung: „Gegenüber dem ersten Semester war der Umsatz in der zweiten Jahreshälfte um rund 30 Prozent höher und erreichte beinahe Vorjahresniveau“, erklärte das Unternehmen. Erfreulich entwickelte sich auch das Onlinegeschäft: Sein Umsatz wuchs im Vergleich zu 2019 währungsbereinigt um 56 Prozent. Damit steuerte es 21,7 Prozent des gesamten Jahresumsatzes bei.
Insgesamt verfehlten aber alle Sparten beim Umsatz das Vorjahresniveau: Die Erlöse der Wäschemarke Calida schrumpften um 3,5 Prozent auf 135,1 Millionen Schweizer Franken, beim Lingerie-Label Aubade gingen sie um 8,4 Prozent auf 51,9 Millionen Euro. Das Outdoor-Segment Millet Mountain Group musste einen Rückgang um 23,6 Prozent auf 78,2 Millionen Euro hinnehmen, was der Konzern mit den „Ausgangsbeschränkungen im Heimmarkt Frankreich“ begründete. Die Möbelsparte Lafuma Mobilier konnte ihren Jahresumsatz hingegen um 3,7 Prozent auf 42,9 Millionen Euro steigern.
Trotz erfolgreicher Kostensenkungen ging der Gewinn deutlich zurück. Das um Sondereffekte bereinigte Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) sank um 43,9 Prozent auf 13,2 Millionen Schweizer Franken, der Nettogewinn aus fortgeführten Geschäftsbereichen lag bei 5,9 Millionen Schweizer Franken (5,3 Millionen Euro) und damit um 64,8 Prozent unter dem Niveau von 2019.
Neben dem seit Langem geplanten Führungswechsel – Timo Schmidt-Eisenhart soll Mitte April Reiner Pichler als CEO ablösen – kündigte der Konzern weitere Veränderungen an: „Die Vereinfachung und Konzentration der Geschäftsaktivitäten auf das Kerngeschäft Unterwäsche und Lingerie mit den starken Marken Calida und Aubade sowie auf das Outdoor Möbelsegment mit Lafuma Mobilier wird auch im laufenden Jahr fortgeführt“, heißt es in einer Mitteilung. So würden nach den bereits vollzogenen Verkäufen der Labels Eider und Oxbow nun auch „strategische Optionen“ für die Outdoor-Marken Millet und Lafuma geprüft.
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Foto: Calida Facebook-Page