Trotz kräftigem Umsatzwachstum: Zalando macht im zweiten Quartal weniger Gewinn
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Der Berliner Online-Modeversender Zalando SE hat seinen Umsatz auch im zweiten Quartal 2021 kräftig gesteigert. Der Gewinn erreichte das Vorjahresniveau allerdings nicht ganz. In seinem am Donnerstag veröffentlichten Zwischenbericht begründete das Unternehmen den Ergebnisrückgang mit höheren Marketinginvestitionen.
Der E-Commerce-Spezialist profitierte im Ende Juni abgeschlossenen Quartal erneut vom höheren Kundenzuspruch: Das Bruttowarenvolumen (GMV) stieg um 40,0 Prozent auf 3,79 Milliarden Euro, der Konzernumsatz legte um 34,3 Prozent auf 2,73 Milliarden Euro zu. Dazu trugen zahlreiche neue Nutzer bei: Die Zahl der aktiven Kunden wurde gegenüber dem Vorjahreszeitraum um 30,6 Prozent auf 44,5 Millionen gesteigert. Die Zahl der Bestellungen wuchs um 41,2 Prozent, die durchschnittliche Warenkorbgröße in Euro um 1,4 Prozent.
„Unterstützt wurde das Wachstum von der weiterhin starken Nachfrage nach Online-Angeboten während einige Zalando-Märkte zu Beginn des zweiten Quartals weiterhin im Lockdown waren“, erläuterte das Unternehmen in einer Mitteilung. Auch das „stark wachsende Partnergeschäft sowie erfolgreiche Schlussverkäufe“ hätten sich „positiv auf das Wachstum im zweiten Quartal“ ausgewirkt. In den vergangenen Monaten hatte Zalando die Reichweite seines Partnerprogramms „Connected Retail“ auf zahlreiche neue Märkte ausgedehnt. Ende Juni nutzten nach Angaben des Unternehmens insgesamt knapp 4.700 aktive Händler das Angebot, ihre Produkte auf der Zalando-Plattform anzubieten.
Höhere Marketingausgaben belasten das Ergebnis
Trotz der klaren Umsatzverbesserung verfehlte das Ergebnis das Vorjahresniveau. Das um Aufwendungen für anteilsbasierte Vergütungen, Restrukturierungskosten und nicht operativen Einmaleffekte bereinigte Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) sank um 13,1 Prozent auf 184,1 Millionen Euro. Der Nettogewinn belief sich auf 120,4 Millionen Euro und lag damit um 1,8 Prozent unter dem Niveau des Vorjahresquartals.
Begründet wurde der Rückgang mit gezielten Ausgabensteigerungen: „Das Unternehmen investierte im zweiten Quartal 2021 signifikant mehr in Kundengewinnung und Marketing, um Wachstumschancen wahrzunehmen“, erläuterte Zalando. Zudem hatte der Versender im Vorjahreszeitraum „die Marketingaktivitäten aufgrund des Ausbruchs der Corona-Pandemie zunächst stark zurückgefahren“.
Bei seiner Ergebnisprognose für das gesamte Geschäftsjahr zeigte sich der E-Commerce-Spezialist aber etwas optimistischer: „Aufgrund der starken Umsatzentwicklung und einer weiterhin geringen Retourenquote im ersten Halbjahr 2021 erwartet Zalando nun ein bereinigtes EBIT in der oberen Hälfte der Spanne von 400-475 Millionen Euro“, heißt es in einer Mitteilung. Beim GMV wird weiterhin ein Wachstum um 31 bis 36 Prozent auf 14,0 bis 14,6 Milliarden Euro prognostiziert, das Umsatzziel liegt unverändert bei 10,1 bis 10,5 Milliarden Euro, was eine Verbesserung um 26 bis 31 Prozent gegenüber 2020 bedeuten würde.
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