Umsatzrückgang bei Galeria Kaufhof, tiefrote Zahlen für HBC
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Die deutsche Warenhauskette Galeria Kaufhof GmbH steckt weiter in der Krise. Im ersten Quartal 2018/19 musste sie einen empfindlichen Umsatzrückgang hinnehmen. Nicht sonderlich gut begann das Jahr auch für ihren kanadischen Mutterkonzern Hudon’s Bay Company (HBC). Er rutschte tiefer in die Verlustzone. Das geht aus den aktuellen Resultaten hervor, die HBC am Dienstag vorlegte.
Im Auftaktquartal, das am 5. Mai endete, erzielte HBC demnach einen Umsatz in Höhe von 3,09 Milliarden Kanadischen Dollar (2,03 Milliarden Euro) und übertraf so das entsprechende Vorjahresniveau um ein Prozent. Herausgerechnet sind bei den aktuellen Zahlen bereits die Resultate des Online-Händlers Gilt, dessen Verkauf an das US-amerikanische E-Commerce-Unternehmen Rue La La in dieser Woche bekannt wurde.
Im Europa-Geschäft sinkt der Umsatz im ersten Quartal flächenbereinigt um 6,6 Prozent
Das kleine Umsatzplus hatte HBC neuen Filialen und deutlichen Zuwächsen bei seinem Konzept Saks Fifth Avenue zu verdanken. Dessen Erlöse stiegen auf vergleichbarer Fläche um 6,0 Prozent. Die übrigen Sparten mussten hingegen flächenbereinigte Umsatzrückgänge hinnehmen. Am empfindlichsten fielen die mit -6,6 Prozent im Segment HBC Europe aus, in dem neben Galeria Kaufhof auch der belgische Ableger Galeria Inno geführt wird.
Auf die anhaltenden Probleme seines Europa-Geschäfts hatte der Konzern kürzlich mit einer Strukturreform reagiert. Europa-Chef Wolfgang Link verließ das Unternehmen, Roland Neuwald, der CEO von Galeria Kaufhof, berichtet seither direkt an Konzernchefin Helena Foulkes. „In Europa haben wir das Management gestrafft. Das erlaubt mir, näher am Geschäft zu sein, während wir Maßnahmen ergreifen, von denen wir erwarten, dass sie den Umsatz stabilisieren und unsere Kostenstruktur in diesem wichtigen Markt verbessern“, erläuterte Foulkes am Dienstag. Zudem wurde bei Galeria Kaufhof mit Bernd Beetz ein neuer Aufsichtsratsvorsitzender berufen.
Im Segment DSG mit den Konzepten Hudson's Bay, Lord & Taylor und Home Outfitters verfehlte der Umsatz auf vergleichbarer Fläche das Vorjahresniveau knapp (-0,6 Prozent), abwärts ging es auch beim Off-Price-Format Saks Off 5th (flächenbereinigt -3,5 Prozent), mit dem HBC seit dem vergangenen Jahr auch in Deutschland aktiv ist. Konzernweit sanken die Erlöse auf vergleichbarer Fläche damit um 0,7 Prozent.
Der Quartalsverlust von HBC stieg um 81 Prozent
Trotz der bereits umgesetzten Sparmaßnahmen musste der Konzern im abgelaufenen Quartal höhere Betriebskosten verbuchen. HBC begründete das in erster Linie mit zusätzlichen Ausgaben für Neueröffnungen und negativen Währungseffekten. So stieg der operative Verlust um 18 Prozent von 201 auf 238 Millionen Kanadische Dollar. Der ausgewiesene Nettoverlust, in dem auch die Ergebnisanteile aufgegebener Geschäftsbereiche enthalten sind, wuchs sogar um 81 Prozent auf 400 Millionen Kanadische Dollar (263 Millionen Euro). Der Fehlbetrag aus fortgeführten Geschäften lag bei 314 Millionen Kanadischen Dollar und damit um 47 Prozent über dem Vergleichswert des Vorjahres.
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