Umsatzwachstum hält an: LVMH lässt Krise hinter sich
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Der französische Luxusgüterkonzern Moët Hennessy Louis Vuitton (LVMH) ist weiter auf Wachstumskurs. In den ersten neun Monaten des laufenden Geschäftsjahres 2021 konnte er seinen Umsatz nicht nur gegenüber dem von den Auswirkungen der Covid-19-Pandemie geprägten Vorjahresniveau kräftig steigern. Die Erlöse lagen auch deutlich über dem entsprechenden Niveau des Vorkrisenjahres 2019. Der Aufschwung sei „dem anhaltenden Umsatzwachstum in Asien und den USA“ sowie der „schrittweisen Erholung in Europa“ zu verdanken, erklärte das Unternehmen in einer am Dienstagabend veröffentlichten Zwischenmitteilung.
In den Monaten Januar bis September belief sich der Konzernumsatz demnach auf knapp 44,2 Millionen Euro, was eine Steigerung um 46 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum bedeutete. Organisch – also bereinigt um Wechselkursveränderungen und Zukäufe – stiegen die Erlöse um 40 Prozent. Nach Angaben von LVMH steuerten Akquisitionen zehn Prozentpunkte zum Wachstum bei. Diese gingen vor allem auf das Konto des im Januar übernommenen US-Juweliers Tiffany & Co. Negative Währungseffekte drückten die Steigerungsrate um vier Prozentpunkte.
Im Vergleich zu den ersten neun Monaten des Jahres 2019 wurde der Umsatz damit organisch um elf Prozent verbessert. Im dritten Quartal habe die Wachstumsrate (+11 Prozent) das Tempo des ersten Halbjahrs gehalten, erklärte LVMH. Gegenüber dem Vorjahreszeitraum stiegen die Erlöse in den Monaten Juli bis September organisch um 20 Prozent auf 15,5 Milliarden Euro.
Der Umsatz mit Mode und Lederwaren erreicht ein neues Rekordniveau
Großen Anteil am Aufwärtstrend hatte die Sparte Mode und Lederwaren, die im Berichtszeitraum einen neuen Umsatzrekord aufstellte: Mit 21,3 Milliarden Euro übertraf sie das Vorjahresniveau um 53 Prozent (organisch +57 Prozent). Gegenüber den ersten neun Monaten 2019 wuchsen die Erlöse des Segments damit organisch um 38 Prozent. Die Marke Louis Vuitton habe sich „bemerkenswert gut“ entwickelt und das Modehaus Dior ein „außergewöhnliches Momentum“ erreicht, teilte der Konzern mit. Zudem sei dem Label Celine ein „starkes Wachstum mit den von Hedi Slimane entworfenen Prêt-à-porter- und Lederwarenlinien gelungen“.
Auch die meisten übrigen Sparten steigerten sich gegenüber dem Vorjahresniveau erheblich: Der Umsatz mit Parfüm und Kosmetik wuchs um 27 Prozent (organisch +30 Prozent) auf 4,67 Milliarden Euro, im Bereich Wein und Spirituosen legte er um 27 Prozent (organisch +30 Prozent) auf 4,25 Milliarden Euro zu. Das Segment Uhren und Schmuck konnte seine Erlöse aufgrund der Tiffany-Übernahme nahezu verdreifachen und kam auf 6,16 Milliarden Euro (organisch +49 Prozent).
Die Zahlen der Einzelhandelssparte fielen nicht ganz so gut aus, weil die vor allem an Flughäfen vertretene Kette DFS weiter unter den Beschränkungen im internationalen Reiseverkehr litt. Insgesamt stieg der Umsatz des Segments, zu dem auch der Kosmetikanbieter Sephora gehört, gegenüber dem Vorjahreszeitraum um neun Prozent (organisch +13 Prozent) auf knapp 7,80 Milliarden Euro. Damit lag er allerdings organisch um 23 Prozent unter dem entsprechenden Niveau von 2019.