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Vor der Trennung: Gap und Old Navy stellen Strategien vor

Von Jan Schroder

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Im März verkündete der US-amerikanische Bekleidungskonzern Gap Inc. die Entscheidung, seine umsatzstärkste Marke Old Navy abspalten und als eigenständiges Unternehmen an die Börse bringen zu wollen. Vollzogen werden soll die Trennung im kommenden Jahr. Am Donnerstag gab das Unternehmen im Rahmen einer Telefonkonferenz für Investoren weitere Details seiner Planungen bekannt.

Vorgestellt wurden strategische Eckpunkte für das zukünftig eigenständige Unternehmen Old Navy und den Stammkonzern, der nach der Aufspaltung einen noch nicht bekannten neuen Namen erhalten soll. Für die dort verbleibenden Konzepte präsentierte das Management unterschiedliche Rezepte. So sind bei den Hauptmarken Gap und Banana Republic, die seit Jahren unter mangelnder Nachfrage leiden, weitere Einschnitte geplant. Ihre Filialnetze sollen noch stärker „rationalisiert“ werden, um Kosten zu sparen. Geplant ist dabei, den Anteil der regulären Läden zugunsten von Online-Stores und Outlets zurückzufahren. Die verbleibenden Filialen sollen modernisiert und stärker in Omnichannel-Modelle eingebunden werden.

Die Marken Athleta und Janie and Jack sollen im Ausland expandieren

Während bei den beiden schwächelnden Traditionsmarken Rationalisierungsmaßnahmen und Modernisierungsbemühungen im Vordergrund stehen, will der Konzern mit seinen wachstumsträchtigen kleineren Konzepten kräftig expandieren. Im Mittelpunkt stehen dabei die Sportswearmarke Athleta und das Kidswearlabel Janie and Jack, das im Frühjahr von der insolventen Unternehmensgruppe The Gymboree Corporation übernommen wurde. Beide Marken sollen künftig nicht nur in der Heimat weiter wachsen, sondern auch außerhalb der USA etabliert werden. Dabei plant der Konzern die Zusammenarbeit mit örtlichen Franchise-Partnern, die über die nötigen Kenntnisse in den jeweiligen Auslandsmärkten verfügen.

Ausgebaut werden soll auch das im vergangenen Jahr gestartete Herren-Sportswearlabel Hill Street. Dessen Geschäftsmodell, das derzeit ausschließlich auf dem Online-Versand beruht, steht vor einer Erweiterung: Geplant sei, auch den Großhandelsvertrieb zu testen, teilte der Konzern mit. Beim Multimarken-Modehändler Intermix sind die Stärkung der gleichnamigen Eigenmarke und der Ausbau des Online-Geschäfts vorgesehen.

Old Navy will die Zahl seiner US-Filialen nahezu verdoppeln

Während der Stammkonzern differenzierte Strategien für seine verschiedenen Konzepte plant, die auf die Bedürfnisse der einzelnen Marken zugeschnitten sind, stehen die Zeichen bei Old Navy für die Zeit nach der Abspaltung ganz klar auf Wachstum. Das erklärte Ziel ist, den Jahresumsatz von zuletzt 7,8 Milliarden auf mehr als zehn Milliarden US-Dollar zu steigern. Geplant ist unter anderem eine massive Expansion in den USA, wo das niedrigpreisige Konzept bereits zu den umsatzstärksten Bekleidungsanbietern zählt. So soll das Filialnetz von derzeit etwa 1.140 Standorten auf etwa 2.000 erweitert werden. Der Schwerpunkt der Neueröffnungen liege dabei auf Städten mit weniger als 200.000 Einwohnern, erklärte das Unternehmen. Auf diese Weise sollen noch unterversorgte Regionen erschlossen und neue Kunden gewonnen werden. Parallel dazu will Old Navy sein Online-Geschäft ausbauen und zahlreiche Omnichannel-Angebote einführen.

Foto: Gap Facebook-Page

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