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Coronavirus-Krise: Einzelhandel fordert „schnelle und umfassende Hilfe“ von der Bundesregierung

Von Jan Schroder

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Einzelhandel

Angesichts der angeordneten Schließung zahlreicher Läden in Deutschland hat sich Josef Sanktjohanser, der Präsident des Handelsverbands Deutschland (HDE) am Mittwoch mit einem Brief direkt an Bundeskanzlerin Angela Merkel gewandt. „Die Corona-Epidemie stellt unsere Branche vor sehr große Herausforderungen, wie es sie selbst während der Finanzkrise nicht gegeben hat. Durch massive Umsatzausfälle werden tausende selbstständige Unternehmen und Millionen von Arbeitsplätzen vernichtet“, warnte der Verbandspräsident in seinem Schreiben. Aufgrund der ab Mittwoch geltenden Geschäftsschließungen erleide die Branche Einnahmeverluste in Höhe von „rund 1,15 Milliarden Euro pro Tag bzw. sieben Milliarden Euro pro Woche“, so Sanktjohanser.

Für zahlreiche Handelsunternehmen bedeute die Krise daher „höchstwahrscheinlich die Insolvenz, wenn nicht sofort und unbürokratisch staatliche Hilfen in Form von direkten Zahlungen und KfW-Bürgschaften ohne Eigenbeteiligungen gewährt werden“, erklärte der HDE. Zudem forderte Sanktjohanser, dass die Finanzbehörden und Sozialversicherungsträger „die im März und April fälligen Zahlungen umgehend stunden“ und „direkte Sofortzahlungen für bedrohte Handelsunternehmen“ ausgezahlt werden müssten.

BTE: Lage im Textil- und Modehandel „dramatisch“

„Dramatisch“ seien die Folgen der Epidemie für den Textil- und Modehandel, betonte der BTE Handelsverband Textil am Mittwoch in einer Mitteilung. „Die allermeisten Geschäfte haben in den letzten Wochen hohe zweistellige Umsatzeinbußen erlitten, die bereits jetzt zu ersten Liquiditätsengpässen führen“, erklärte die Branchenorganisation. Es sei angesichts dessen „klar“, dass „am Ende der Frühjahr/Sommer-Saison hohe Verluste und viele Insolvenzen stehen werden, weil die aktuelle Ware nicht mehr verkauft werden kann“.

BTE-Präsident Steffen Jost mahnte angesichts einer möglichen zweiten Covid-19-Welle zudem Vorsichtsmaßnahmen für die kommende Herbst-Winter-Saison an: „Die gesamte Textil- und Modebranche muss daher bereits jetzt Vorkehrungen treffen, damit die Chance besteht, dass Handel und Industrie im zweiten Halbjahr wieder in halbwegs ruhiges Fahrwasser geraten“, erklärte er in einer Mitteilung. Eine Wiederholung der derzeitigen Krise im Herbst würde „die vielfältige Struktur der Modehandels-Landschaft irreversibel schädigen“, so Jost.

Foto: FashionUnited

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