GfK: Konsumklima erhält "kleinen Dämpfer"
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Die Kauflaune der deutschen Verbraucher wird sich im April voraussichtlich etwas eintrüben. Das geht aus der aktuellen Konsumklimastudie hervor, deren Ergebnisse das Marktforschungsinstitut GfK am Dienstag vorlegte. Demnach waren die Deutschen zuletzt weniger zuversichtlich, was die Entwicklung der eigenen Einkommen angeht. Infolgedessen sank auch die Anschaffungsneigung. Daher erhalte das Konsumklima „nach einem zufriedenstellenden Start in das Jahr 2019 einen kleinen Dämpfer“, erklärte die GfK. Nach 10,7 Punkten im März wird der Index im April voraussichtlich nur noch 10,4 Punkte erreichen.
Eher pessimistisch beurteilten die Befragten weiterhin die allgemeine Konjunkturentwicklung. Dazu trugen verhaltene Prognosen zu den Aussichten der deutschen Wirtschaft bei, Hauptgründe sind aber nach wie vor die anhaltenden internationalen Unsicherheiten: Die weiter ungeklärten Umstände des bevorstehenden Austritts Großbritanniens aus der Europäischen Union verunsicherten die Verbraucher ebenso wie die „der schwelende Handelskonflikt der EU mit den USA“, erklärten die Marktforscher.
Auch wenn die Konjunkturerwartung dementsprechend weiter auf niedrigem Niveau liegt, wurde im März immerhin der rasante Abwärtstrend gestoppt: Nach 4,2 Punkten im Vormonat erreichte der Index im März 11,2 Punkte. „Ob dies bereits der Beginn einer Trendwende ist, werden die kommenden Monate zeigen“, so die GfK.
Brexit-Folgen und internationale Handelskonflikte könnten die Kauflaune weiter drücken
Umgekehrt entwickelte sich der Indikator für die individuelle Einkommenserwartung: Er erreichte angesichts des starken Arbeitsmarkts und steigender Löhne und Gehälter erneut ein „überaus hohes Niveau“, musste aber leichte Einbußen gegenüber dem Vormonat hinnehmen: Im Vergleich zum Februar sank er von 60,0 auf 55,9 Punkte. Angesichts der etwas verhalteneren Erwartungen hinsichtlich der Einkommensentwicklung ging auch die Anschaffungsneigung zurück: Der Index erreichte nach 53,6 Punkten im Februar nur noch 50,2 Punkte – und damit den niedrigsten Wert seit mehr als zwei Jahren.
Trotzdem fiel das Fazit der Marktforscher nicht allzu negativ aus. Alles in allem bleibe „die Konsumlaune der Bundesbürger ausgesprochen gut“, so die GfK. So sei davon auszugehen, dass der private Verbrauch „in diesem Jahr eine wichtige Stütze der wirtschaftlichen Entwicklung in Deutschland sein wird“.
Doch das Institut sieht auch Risiken: Sollten globale Unsicherheiten wie der bevorstehende Brexit und internationale Handelskonflikte negative Auswirkungen auf den deutschen Arbeitsmarkt haben, würde der wichtigste Stabilisierungsfaktor der Verbraucherstimmung gefährdet – und damit auch die Umsatzentwicklung im Einzelhandel. „In diesem Falle würde das Konsumklima sicherlich belastet werden und die zu Jahresbeginn vorgenommene Prognose von 1,5 Prozent wäre nicht zu halten“, erklärten die Marktforscher.
Foto: FashionUnited