HDE: Einzelhandel hofft nach Stimmungsdelle auf Endspurt im Weihnachtsgeschäft
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Die heiße Phase des so wichtigen Weihnachtsgeschäfts verläuft für die deutschen Einzelhändler bislang wechselhaft: Nach einer starken zweiten Adventswoche gab es zuletzt einen Dämpfer. „Das Weihnachtsgeschäft im Einzelhandel reichte in den Tagen vor dem dritten Advent nicht an das gute Niveau der Vorwoche heran“, räumte der Handelsverband Deutschland (HDE) am Sonntag ein. Die Branchenorganisation bezog sich auf eine aktuelle Umfrage, die sie „unter 300 Händlern aller Branchen, Größenklassen und Standorte“ durchgeführt hatte.
In der Woche vor dem dritten Advent registrierte der HDE dabei eine deutlich gedämpftere Stimmung als zuvor: Der Anteil der Unternehmen, die „mit ihrer Umsatzentwicklung zufrieden waren“, sei gegenüber der Vorwoche um zehn auf vierzig Prozent zurückgegangen, erklärte der Verband. Ernüchtert zeigten sich demnach vor allem Einzelhändler in der deutschen Innenstädten. Diese hätten „schwächere Besucherzahlen“ verzeichnet, so der HDE.
Die Branche setzt auf stärkere Nachfrage in der vierten Adventswoche
Die Kunden habe es in der vergangenen Woche stattdessen „in die Fachmarktzentren in den Randlagen und außerhalb der Städte“ gezogen, erläuterte der Verband. „Hier berichten mehr als die Hälfte der befragten Händler von guten Geschäften“, erklärte Stefan Genth, der Hauptgeschäftsführer des HDE, in einer Mitteilung. Neben der Lage sei zudem auch die Firmengröße ausschlaggebend für den Erfolg in der vergangenen Woche gewesen: „Größere Betriebe zeigten sich insgesamt deutlich zufriedener als kleinere“, so Genth.
Den deutschen Einzelhändlern bleiben aber noch einige Verkaufstage, um das Weihnachtsgeschäft zum Erfolg werden zu lassen. „Die Branche blickt nun mit hohen Erwartungen auf die Woche vor dem vierten Advent, die für viele stationäre Händler die umsatzstärkste Zeit des Jahres ist“, erklärte der HDE.
Trotz der Stimmungsdelle in der vergangenen Woche erwartet der Verband weiter ein Rekordergebnis: Der Umsatz im Einzelhandel soll demnach in den Monaten November und Dezember erstmals mehr als 100 Milliarden Euro erreichen. Die Prognose des Verbandes sieht ein Wachstum um 3,0 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum vor. Demnach würde der Gesamtumsatz der Branche in den letzten beiden Monaten des Jahres 102 Milliarden Euro betragen. Als Wachstumsmotor soll sich erneut der Onlinehandel erweisen: Dem sagt der HDE ein Umsatzplus von elf Prozent auf rund 15 Milliarden Euro voraus.
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Foto: ECE