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HDE: Konjunkturpessimismus trübt Verbraucherstimmung im Mai

Von Jan Schroder

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Die Stimmung der deutschen Verbraucher ist derzeit unberechenbar. Hatte das Marktforschungsinstitut GfK in der vergangenen Woche zumindest eine Stabilisierung der Kauflaune verkündet, geht der Handelsverband Deutschland (HDE) für die nähere Zukunft von einer merklichen Verschlechterung aus. Das aktuelle HDE-Konsumbarometer für den Monat Mai zeige eine deutliche Eintrübung der Verbraucherstimmung, erklärte der Verband am Montag.

Tatsächlich lag der Index, der auf einer Befragung von ungefähr 2.000 repräsentativ ausgewählten Haushalten beruht, mit 99,93 Punkten klar unter dem Niveau des Vormonats April, in dem er 101,14 Punkte erreicht hatte. Damit nähere sich der Wert wieder „den Tiefstwerten der Monate Januar bis März 2019“, erklärte der HDE.

Die erneute Abwärtsbewegung begründete der HDE mit dem „derzeit vorherrschenden Konjunkturpessimismus“ in der Bevölkerung. Sowohl schwache Prognosen für die Entwicklung der deutschen Wirtschaft und politischen Unsicherheiten vor den anstehenden Wahlen als auch internationale Risikofaktoren wie die nach wie vor anhaltende „Hängepartie in Sachen Brexit“ und die aggressivere US-Handelspolitik gegenüber China drücken demnach auf die Stimmung.

Der Handelsverband warnt vor negativen Folgen der schwachen Kauflaune für die gesamtwirtschaftliche Entwicklung

Angesichts der trüben Wirtschaftslage sank den Erkenntnissen des HDE zufolge auch die Einkommenserwartung der Verbraucher. Damit ging eine Verringerung der Anschaffungsneigung einher. Der entsprechende Indikator habe im Mai zwar „nicht wieder die Tiefststände des Jahresbeginns“ erreicht, der zwischenzeitliche Anstieg im April könne nun aber „nicht mehr als eine generelle Trendumkehr interpretiert werden“.

Angesichts der beunruhigenden Entwicklung der Verbraucherstimmung warnte der HDE vor negativen Folgen für die gesamtwirtschaftliche Entwicklung hierzulande. Schließlich habe sich der Binnenkonsum „in den vergangenen Jahren zur wichtigsten Stütze der deutschen Konjunktur“ entwickelt. Sollte die Kauflaune dauerhaft schwächeln, trübe dies „die Aussichten für die deutsche Wirtschaft für die kommenden Monate weiter“, erklärte der Verband.

Daher wiederholte HDE-Hauptgeschäftsführer Stefan Genth seine bekannten Appelle an die Politik. Erneut forderte er die Abschaffung des Solidaritätszuschlags und Steuersenkungen, um „Signale für ein stabiles Verbrauchervertrauen“ zu setzen. „Die Binnenkonjunktur und der Konsum müssen angesichts schwächer werdender Export- und Produktionszahlen als Stabilitätsanker für die gesamte Volkswirtschaft gestärkt werden“, so Genth.

Foto: FashionUnited
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