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Wegen Covid-19: Verbraucherstimmung auf „historischem Tiefststand“

Von Jan Schroder

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Die Coronavirus-Pandemie und die daraufhin beschlossenen Sicherheitsmaßnahmen haben zu einer weltweiten Wirtschaftskrise geführt. Auch in Deutschland bangen daher immer mehr Menschen um die Zukunft ihrer Arbeitsplätze. Das hat naturgemäß Auswirkungen auf die Kauflaune.

Entsprechend negativ fielen die aktuellen Ergebnisse der monatlich erhobenen Verbraucherbefragung des Handelsverbands Deutschland (HDE) aus: Das HDE-Konsumbarometer für den April sei auf einen „historischen Tiefststand“ gefallen, teilte die Branchenorganisation am Montag mit. „Die Verbraucher befinden sich im Krisenmodus, die Verbraucherstimmung ist im Keller“, erklärte der Verband.

Das Konsumbarometer, für das 2.000 repräsentativ ausgewählte Haushalte zu konsumrelevanten Themen befragt werden, erreichte im April nur noch 96,66 Punkte. Das sei „der tiefste Stand des Index seit Beginn der Befragung im Oktober 2016“, erklärte der HDE. Im Vormonat März habe das Konsumbarometer mit 99,91 Punkten noch auf „moderatem Niveau“ gelegen. Der Ausbruch der Corona-Krise in Deutschland sorgte jedoch für einen umfassenden Stimmungseinbruch: „Die Stärke des Rückgangs im April lässt sich durch negative Entwicklungen ausnahmslos aller Teilindikatoren erklären“, erläuterte der Verband.

Die Sorge um den eigenen Arbeitsplatz lässt die Anschaffungsneigung der Verbraucher einbrechen

So sank die Konjunkturerwartung angesichts der gegenwärtigen Lage und zunehmend negativer Zukunftsprognosen für die allgemeine Wirtschaftsentwicklung auf einen neuen Tiefststand. Einen entsprechenden Einbruch registrierten die Marktforscher auch bei der individuellen Einkommenserwartung. Diese war in den Vormonaten angesichts der guten Arbeitsmarktsituation in Deutschland noch „eine stabile Stütze für die Verbraucherstimmung“ gewesen. Doch angesichts der „Aussicht, dass die Krise nun auch auf den Arbeitsmarkt durchschlagen wird“, schätzten die Befragten die Entwicklung der eigenen Einkommenssituation nun deutlich pessimistischer ein, erklärte der HDE.

Zunehmende Sorgen um die eigene finanzielle Lage bestimmten auch die Anschaffungsneigung. Der entsprechende Indikator sackte gegenüber dem März deutlich ab. Gleichzeitig ging auch die Sparneigung zurück. Schließlich befürchteten die Verbraucher, angesichts unsicherer Einkommen „in den kommenden Monaten keine weiteren Polster ansparen zu können“, erläuterten die Marktforscher. Sie rechnen angesichts der allgemeinen Verunsicherung auch nicht mit einer schnellen Erholung, falls die gegenwärtigen Schutzmaßnahmen gelockert werden sollten. Vielmehr sei „noch mit einer längeren Zurückhaltung der Konsumenten zu rechnen“, so die Studienverfasser.

Foto: FashionUnited

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