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Modemesse Panorama meldet Insolvenz an

Von Weixin Zha

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Messen|AKTUALISIERT

Nach dem Umzug auf den ehemaligen Flughafen Tempelhof schien der Neustart der beiden Berliner Modemessen Panorama und Neonyt im Januar gelungen; jetzt wurde bekannt, dass die Panorama erst vor wenigen Tagen Insolvenz anmeldete.

Die Panorama Fashion Fair Berlin GmbH, vertreten durch den Geschäftsführer Jörg Wichmann, hat am 28. Februar beim Amtsgericht Charlottenburg Antrag auf Eröffnung des Insolvenzverfahrens gestellt, wie dem Portal Insolvenzbekanntmachungen zu entnehmen ist. Der Rechtsanwalt Niklas Lütcke wurde zum vorläufigen Insolvenzverwalter bestellt.

Panorama soll im Sommer wieder stattfinden

Die Panorama solle auf jeden Fall weitergehen, sagte Geschäftsführer Jörg Wichman in einer Mitteilung am Mittwoch. Er wolle ein völlig neues Format schaffen, das ab der nächsten Saison im Sommer zu sehen sein solle. Mit der Insolvenz soll die Messe restrukturiert und von „Altlasten“ befreit werden. Erst Ende Oktober letzten Jahres wurde auch ein saisonübergreifendes Pop-up Konzept für die Messe angekündigt, die auch jenseits der klassischen Saisonen eine Plattform bieten möchte.

Die Messe Panorama startete Januar 2013 im Berlin ExpoCenter Airport mit 359 Marken; zu Hochzeiten waren es auch mal 600 Brands mit einem Rekord von 100.000 Besuchern, wie die Panorama noch im vergangenen Jahr meldete. Zuletzt zeigten noch 270 Brands auf dem Gelände des ehemaligen Flughafen Tempelhof in Berlin. Mit dem jüngsten Umzug im Januar wollte sich die Panorama neu ausrichten. Wie sich dieser Schritt auf die nun bekannt gewordene Insolvenz ausgewirkt hat, ist unklar. Die Modemesse hat die Situation bisher nicht gegenüber FashionUnited kommentiert. Auch wenn die Panorama weitermachen will, stellt sich die Frage, ob die Aussteller noch genug Vertrauen haben oder zu den anderen Messen abwandern, wie es im Januar schon geschehen ist.

Wie geht es mit Berlin als Messestandort weiter?

Die Insolvenz der Panorama verdeutlicht, dass die Umbrüche in der weltweiten Modebranche auch an den Berliner Messen nicht vorbeigehen. Die Zahl der stationären Modehändler schrumpft, Betriebe entsenden weniger Einkäufer oder bleiben den Messen ganz fern. Trends kann man online auf Kanälen wie Instagram folgen, muss man dann noch zweimal jährlich auf Messen fahren?

Die Betreiber der anderen Berliner Modemessen bekräftigen indes, dass ihre Veranstaltungen stattfinden. “Für uns hat das keine unmittelbaren Auswirkungen”, sagte Thimo Schwenzfeier, Geschäftsführer der nachhaltigen Modemesse Neonyt, per Email an FashionUnited. Die Neonyt werde auch im Sommer im Tempelhof stattfinden und mit einem zweiten, zusätzlichen Hangar größer als bei der vergangenen Ausgabe im Januar sein.

Die Streetwearmesse Seek findet wie geplant vom 30. Juni bis 2. Juli 2020 in der Arena Berlin statt und die Modemesse Premium in der Station-Berlin, heißt es von der Premium-Gruppe. Auf die Nachrichten zur Insolvenz der Panorama Bezug nehmend sagte Anita Tillmann, Managing Partner der Premium Gruppe, per E-mail: „Um es mit einer Metapher aus dem Fußball zu sagen: Wenn man auf lange Sicht das Ziel hat in der Champions League zu spielen, dann führen ein ständiger Personalwechsel und immer neue Konzeptankündigungen eher zu Abstiegsdiskussionen als zum Erfolg.”

Dieser Beitrag entstand mithilfe von Simone Preuss. Der Text wurde mit Angaben von der Panorama aktualisiert, ebenso die Anzahl der Brands auf der Panorama im Januar 2020 im vierten Paragraphen.

Foto: FashionUnited

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