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Powerduos, Fetisch-Mode und Häkelware: Die SS23-Streetstyles aus Kopenhagen

Von Ole Spötter

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Mode
Streetsyle Copenhagen Fashion Week SS23 | Foto: Acielle Tanbetova

Die Kopenhagener Modewoche zeigte auch in dieser Saison wieder, dass Trends auch abseits der großen Fashion Weeks in New York, London, Mailand und Paris gesetzt werden. Neben bereits bekannten Marken wie Baum und Pferdgarten, Ganni sowie Samsøe Samsøe präsentierten auch neue Talente ihre Kollektionen, die besonders bei „CPHFW NewTalent“ hervorgehoben wurden. Aber auch das Publikum verdeutlichte, dass die dänische Hauptstadt nicht nur auf den typischen minimalistischen Stil setzt und international mitmischen kann.

Von knalligen Farben und Häkelmustern bis zum Fetisch-Look – das sind die Streetstyle-Trends der Copenhagen Fashion Week SS23.

Kopenhagener Berghain

Zwei- und Dreiteiler aus schwarzem Leder und Lederimitaten, die in Kombination mit hohen Stiefeln und Accessoires wie schweren Silberketten, Masken und Riemen getragen werden, erwecken den Anschein, dass die Looks nicht während der Kopenhagener Modewoche, sondern in der Schlange des berühmten Berliner Techno-Clubs Berghain – der neben seinen strengen Türstehern auch für sexuelle Freizügigkeit bekannt ist – oder auf einem Rave fotografiert wurden.

Doch gerade durch den düsteren Style, bei dem das schwere Leder auf freigelegte Körperteile trifft, entsteht ein Fetisch-Look, der besonders im sonst eher zurückhaltenden Skandinavien zum Statement-Outfit wird.

Auch Online ist der Lack-und-Leder-Look bereits heiß begehrt. Die Suchplattform Stylight verzeichnet eine ansteigende Suchanfrage nach Produkten aus diesem Bereich.

Streetsyle Copenhagen Fashion Week SS23 | Fotos: Acielle Tanbetova

Powerduos

Statements lassen sich aber nicht nur alleine setzen, sondern auch ganz leicht als Duo oder Team. Ein abgestimmter Look wird noch viel eindrucksvoller, wenn er nicht identisch ist. Details und einzelne Stücke, die verraten, dass die Personen zusammengehören, setzen den Fokus auf die Träger:innen – wie bei berühmten Promi-Duos.

Dabei sind die Grenzen vollkommen offen. Es kann ein Material in einer Farbe oder ein auffälliges Muster sein, das in einem der Looks als Kleid und im anderen als Hose oder Hemd auftaucht. Aber auch ein bestimmter Stil – wie 70er-Ästhetik oder Gothik-Look – kann die gemeinsame Stärke zum Ausdruck bringen. Manchmal sind es aber auch Kleinigkeiten – eine Schirmmütze oder ein bestimmter Schal in Kombination mit einem eher zurückhaltenden Outfit – die den Duo-Faktor bringen. Wichtig ist dabei nur, dass sich die Träger:innen in ihren kombinierten Outfits wohlfühlen und das auch zusammen ausstrahlen.

Streetsyle Copenhagen Fashion Week SS23 | Fotos: Anastasia Fedoseeva

Buntes Doppel-Denim

Die Denim-Uniform, bestehend aus zwei Jeansstücken in einem identischen Ton oder Muster, ist kein wirklich neuer Trend, doch lässt immer noch viel Platz für Spielraum.

Mehr Denim-Streetstyle:

In Kopenhagen setzen die Trägerinnen zum Beispiel auf knallige Farben wie Pink und dunklere Töne wie Grün und Lila, die mit verschiedenen Waschungen herausstechen. Dadurch bekommt der Denim-Overall einen frischen Anstrich und verleiht ihm das Gefühl von Freude statt dem Ausdruck einer steifen Berufsbekleidung.

Eine sportliche Sonnenbrille, eine kleine Handtasche sowie ein individuelles Styling, wodurch die Jeansjacke zum schulterfreien Top wird, runden den Look ab.

Streetsyle Copenhagen Fashion Week SS23 | Fotos: Anastasia Fedoseeva

Praktisch und lässig: Die Cargohose

Wie die Jeans hat auch die Cargohose ihren Ursprung in der Arbeitskleidung. Lange Zeit war die meist beige Hose mit den vielen Taschen besonders im Streetwear-Bereich bei Männern angesagt. Sie spielte aber auch schon in den frühen 2000ern bei Musikerinnen wie Destiny’s Child, Avril Lavigne und Gwen Stefani eine wichtige Rolle. Mit der Rückkehr dieser Zeit – durch den Y2K-Trend – scheint die Hose nun auch wieder ihren Platz im Streetstyle gefunden zu haben.

Die Cargohose wird in Kopenhagen mit einem weißen Top und Absatzschuhen kombiniert – nicht wie in den 2000ern mit Sneakers. Auch wenn die Hose mit ihren vielen Taschen schon ausreichend Stauraum bietet, passt auch eine Handtasche zum Look. Durch die Wahl der Trägerinnen die weite Arbeitshose mit femininen Accessoires und Schuhen zu kombinieren, entsteht ein spannendes Spiel mit der Silhouette und den Geschlechterrollen – It-Girl trifft auf Handwerker:in

Streetsyle Copenhagen Fashion Week SS23 | Fotos: Acielle Tanbetova

Häkelware

Bereits während der Lockdowns hat sich Häkeln als echtes Trend-Hobby für eine jüngere Zielgruppe entwickelt. Designer:innen und auch Hobby-Häklerinnen scheinen die Zeit genutzt zu haben und präsentieren nun das Ergebnis ihrer Arbeit. Kein Streetsyle-Trend der Copenhagen Fashion Week war so beliebt wie die Häkelware.

Zu sehen war aber nicht der übergroße, kratzige Pullover von Oma, sondern kurze Röcke, enge Kleider und Armlinge, die bestimmte Bereiche wie die Schultern in Szene setzen. Neben der Freizügigkeit geben auch knallige Farben und Kombinationen dem Material eine moderne Note. Die übrigen Kleidungsstücke und Accessoires sind farblich klar auf die gehäkelten Stücke abgestimmt.

Auch bei den Accessoires wurde zu den Häkelnadeln gegriffen, sodass einige Taschenmodelle – von groß bis klein – zu sehen waren.

Streetsyle Copenhagen Fashion Week SS23 | Fotos: Acielle Tanbetova (links und rechts) sowie Anastasia Fedoseeva (Mitte)
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